Ich finde es schon zach (und damit meine ich nicht den Schauspieler Franz Xaver Zach oder die Schauspielerin Gisa Zach, sondern zach bedeutet in unserem Dialekt so viel wie krass),--->also krass, wie überaus hilfsbereit (oft-falsch oder aus Mitleid---> "die Arme" (dazu komme ich noch später)) Menschen oft O F T sind bzw. sein wollen, sodass diese Hilfsbereitschaft, gewissermaßen, fast in Aufdringlichkeit überschwappt.
In solch einer Situation befand ich mich heute in einer Bäckerei, als ich begann, aus meinem Geldbeutel Münzen "rauszufischen", um meine Faschingskrapfen zu bezahlen und mich die Verkäuferin wohl dreimal fragte, ob sie mir nun dabei helfen könnte, wobei ich dann beim dritten Mal zu verstehen gab, dass ich mich wohl melden würde, wenn ich Hilfe bräuchte und dass es wohl sehr schlimm für mein weiteres, restliches Leben sei, wenn ich nun nicht mal im Stande wäre, alleine meinen Geldbeutel unter einen Arm zu klemmen, um Münzen für nen Faschingskrapfen rauszuholen! Nich?
War vielleicht etwas forsch und direkt, aber das sind nun mal (zum Glück) meine Charaktereigenschaften und sie hat mir das auch keineswegs übel genommen, im Gegenteil, sie gab mir sogar recht!

Ich weiß, dass alles nur gut gemeint ist und dass hier stets nur Hilfe angeboten wurde, aber nochmal: Ich finde es einfach sehr wichtig, im Generellen, für jeden einzelnen Behinderten, dass wir bestimmen sollten , wann uns geholfen werden soll!
Wir sollten den Ton angeben und nicht die Nicht-Behinderten!! Ich fühle mich schlichtweg bedrängt und ja, übermuttert, wenn mich ständig jemand fragt, ob ich nun Hilfe annehmen muss/soll/darf (denn ich bin ja die arme Behinderte, ja und genau so fühl ich mich !behindert!, genau so!!)!
Wenn ich mich ganz in ganz schlechter Stimmung befinde und dieses "kann ich helfen" schon mehrmals am Tag "über mich ergehen lassen musste", dann antworte ich auch oft folgendermaßen: "Ich habe einen Mund und falls ich Hilfe bräuchte, dann mach ich ihn auf!"
Viele glauben, dass "um Hilfe bitten" ein Zeichen des Versagens sei, ab er nein, ich bin froh, wenn ich darum bitten kann und ich nicht ständig gefragt werde, denn genau dann, merke ich erst, dass ich behindert bin! UND WENN, dann bitte einfach nur helfen, ohne 10 Mal vorher zu fragen!!
Nehmen wir mal an, ihr trefft jemanden, dem gerade sein Fahrrad umgefallen ist, dann fragt ihr doch auch nicht 10 Mal, ob ihr ihm helfen könnt, oder? Ich geh stark davon aus, dass ihr entweder gar nicht helft oder automatisch hingeht und ihm, sozusagen, die Hand reicht! Stimmts? Hab ich recht? Und wenn ihr weitergeht, dann sicher nur bei einem Nicht-Behinderten, oder? Aber es könnte ja auch sein, dass ein Nicht-Behinderter tollpatschiger ist, als ein Behinderter, zum Beispiel, ich, oder?
Thats what I think!
Mir wurde immer beigebracht, !"unabhängig durchs Leben zu gehen!" Ganz ehrlich, mit einer "übermutterten Mutter" wäre ich nie so weit gekommen! NIE!! Meine Mama ist zwar oft sehr kalt und schlägt in gewisser Weiße, "einen sehr männlichen Ton an" und somit hat es Sätze wie "Du Arme" in unserem Vokabular wohl nie gegeben UND SIE WIRD ES AUCH WEITERHIN NICHT GEBEN! ABER das ist in meiner Situation nur angebracht, denn dieses "Du Arme" wird, meiner Meinung nach, auch immer "von oben herab" gesagt und reibt dem Anderen auch gleichermaßen "Ich habs viel besser als du" "unter die Hand" ;-) und das geht schon mal gar nicht UND DAS STIMMT AUCH NICHT immer!
Also besser fluchen und überlegen, was man an der ganzen Situation verbessern könnte!!

Also be independent and make your life! Keep calm and carry on behindert zu sein, aber nicht "gemacht zu werden"!!

Eure Megara ;)