Hand in Hand- Als "Behinderter" in ein unabhängiges Leben |
Samstag, 7. November 2015
Die "Einmal-für-ein-paar-Stunden-behindert-sein-Tage" sind auch keine Lösung
megara katharina, 23:52h
Oft passiert es mir, dass mich meine Mitmenschen ansprechen, natürlich immer wegen meinem schönen Handl, und mich fragen, wie ich das und jenes, im Stande bin, zu machen und oft sind sie auch davon überzeugt; zu wissen, wie das Leben mit einer Hand so ist, nur weil sie einmal in ihrem Leben für einen bestimmten Zeitraum einen Gips an der Hand hatten (natürlich war das sehr schwierig und unangenehm)
DEM IST ABER NICHT SO! Man kann nicht nach zwei Wochen glauben, zu wissen, wie sich das Leben mit einer Hand abspielt, denn es wird sich für denjenigen natürlich nicht leicht abspielen, da Frau oder Man(n) gewohnt ist, mit beiden Händen zu agieren. Für jene kurzen Zeitraum ist es natürlich eine super Umstellung, vor allem, weil der Gips wahrscheinlich auch noch schwer ist und natürlich nur für einen gewissen Zeitraum am Arm bleibt und die ganze facenda außerdem höchstwahrscheinlich mit Schmerzen verbunden ist! In diesem Zusammenhang sind mir jene Tage eingefallen, die in der Schule, für Kinder angeboten werden, um zu verstehen, wie es ist, einmal im Leben blind oder auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. (wohl gemerkt nur für eine Stunde) Im Grunde finde ich diese Tage ja sehr spannend und ich persönlich habe auch immer sehr gerne daran teilgenommen. Aber es ist genau jener Punkt, der missachtet wird. Man kann nicht in ein-zwei-drei-vier-ja auch in hundert Stunden- nicht erfahren, was ich von klein auf kenne und wiederum wird ein komplett falsches Bild von einer Behinderung vermittelt. Wie schon einmal gesagt, es geht jeder anders mit seiner Behinderung um und es wird auch Menschen geben, die mit ihrer Behinderung nicht zurechtkommen, aber jene Menschen mit Behinderung, die ich kenne, angefangen von Spastikern, über Hörschgeschädigte, über Rollstuhlfahrer, über Blinde, oder Menschen, die mit einem Wasserkopf zur Welt gekommen sind, haben kein Problem mit ihrer Behinderung und stehen voll und ganz im Leben...und genau von jenen Menschen wird dann wieder dieses Mitleidsbild übertragen, das eben ein völlig falsches Bild darstellt. Es ist ein Bild, bei dem, mir, beim Enter drücken, nur ERROR erscheint, ERROR ERROR ERROR! Schauen wir uns Raul Krauthausen an, https://de.wikipedia.org/wiki/Raul_Krauthausen, mir kommt weiß Rollstuhl nicht vor, dass er ARM oder sonst was ist...natürlich, er ist auf den Rollstuhl angewiesen und ist gewisser Maßen eingeschränkt, aber er steht voll und ganz im Leben und versucht anderen Behinderten zu helfen. Und keiner, aber wirklich keiner wird richtig verstehen, wie das Leben mit Rollstuhl sich das ganze Leben so sitzt, außer vielleicht ein Rollstuhlfahrer, der das ganze Leben im Rollstuhl verbracht hat, selbst, aber wie schon gesagt, da kommt es auch wiederum auf die Einstellung drauf an... auch ich vertrete nicht immer die gleiche Meinung von Menschen mit einer Hemiparese und dementsprechend habe ich vielleicht auch andere Fähigkeiten als ein anderer, aber dennoch kann er es sicher besser verstehen, als einer der für 2-3-4 Wochen einen Gips am Arm hatte! Wir nehmen die Herausforderung an, uns für eine Stunde in den Rollstuhl zu setzen und glauben diese Stunde kann ein ganzes Leben ersetzen!!! Hilfe! Nein! Eben nicht Hilfe! Ich vergleiche das immer mit dem Brillen-Beispiel...wenn jemand von klein auf eine Brille hat, wird er gewohnt sein, jene zu tragen..ich zum Beispiel könnte niemals eine Brille Fix, jeden Tag, tragen! Durch diese Stunden-Erfahrung wird Mitleid erregt, erstens brauchen wir kein Mitleid und zweitens MITLEID BRINGT UNS NICHT WEITER, es behindert un nur! Es sollte eigentlich das Gegenteil passieren, aber eben genau solche Aktionen sind nicht ganz die richtige Lösung. Ich finde diese Experimente toll, aber jeder sollte wissen, dass eine Stunden-Erfahrung nicht zeigen kann, was man als Blinder das ganze Leben erlebt, denn der oder die, ist das tägliche blind-sein und "Hundeschnauzewecken" gewohnt! In der Genossenschaft war eine Mitarbeitern (ausgebildete Sozialassistentin), die blind bzw. sehbehindert war, sie schielte zwar, aber wenn sie mir am Ende nicht gesagt hätte, dass sie einen Blindenhund besitzt, wäre ich blind und blinder ;) draufgekommen, dass sie sehbehindert ist. Ja, so sollte es eigentlich immer sein...leider lassen sich auch viele Behinderte gerne fallen und nehmen ihr "Behindert-Sein" als Ausrede nichts tun zu können bzw. müssen, andere wiederum lassen sich zu sehr von anderen beeinflussen bzw. unterkriegen, aber ich hoffe, dass euch Menschen, wie Raul Krauthausen, Carina Kühne https://de.wikipedia.org/wiki/Carina_K%C3%BChne , ich und viele andere, wie die Mitarbeiter von "INDIPENDENT LIVING", helfen, nach vorne zu schauen und vor allem, das wichtigste, sich nie hängen zu lassen! ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2018.04.03, 00:16 status
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