Hand in Hand- Als "Behinderter" in ein unabhängiges Leben
Donnerstag, 26. Januar 2017
KEIN MENSCH IST ILLEGAL!!!!
AUCH FLÜCHTLINGE MÜSSEN INKLUDIERT WERDEN!!!!!!
Ich muss mich sehr oft für mein Engagement rechtfertigen.
Seht selbst:

KEIN MENSCH IST ILLEGAL

Rechtfertigung ist allgegenwärtig. Ständig müssen wir uns vor Anderen rechtfertigen, wobei der sich zu rechtfertigende Mensch bemüht ist, sein fragwürdiges Verhalten wieder gut zu machen., indem er seine Handlungsvorgänge erklärt und untermauert.
Ich rechfertige mich immer dann, wenn ich scheinbar in Ungnade fiel oder mich anders verhielt, als von mir erwartet wurde.
In letzter Zeit jedoch, frage ich mich immer wieder, warum ich mich vor einigen Mitmenschen rechtfertigen muss, wenn ich einem Flüchtling, der vor Krieg und Trümmern geflohen ist, unsere Sprache*n lehren/beibringen möchte oder wenn ich mich mit einem sogenannten „marocchino“ unterhalte, der bei Wind und Wetter mit einer zerissenen Windjacke durch Bozen´s Altstadt schlendert, um monatlich ein paar Euro zu verdienen, welche er, laut seinen Erzählungen, Frau und Kindern im Heimatort zugute kommen lässt.
Ist das ein fragwürdiges Verhalten?
Warum müssen wir uns erklären, wenn wir einen Menschen genau gleich behandeln, wie einen anderen Menschen?
Müssen wir uns wirklich für unsere Gedanken und Gefühle, ja letzlich für uns selbst, rechtfertigen?
Sich zu rechtfertigen kostet enorme Kraft, vor allem dann, wenn alle Bemühungen ins Leere zu laufen scheinen.
So oft ich mich letztens (widerwillig) rechtgefertigt habe - es hat bisher nie das gebracht, was ich mir eigentlich erhoffte. Die „Warum sprichst du mit denen?-Fragen“ und die erschrockenen, ja gar angewiderten Blicke bei einem Händedruck, sind geblieben.

Um meinem Ärger freien Lauf zu lassen, habe ich folgendes Gedicht geschrieben:



BUNTE SCHÄFCHEN
brauchen
auch ihren PLATZ.
Sie sehen
KEINE ZUKUNFT mehr
TRAUEN
ihren AUGEN NICHT,
KEIN WASSER gibt es
und
KEIN BROT.
Ganze HÄUSER
stehen SCHIEF
und FAMILIEN sind auch schon „hin“
FLÜCHTEN
vor
TRÜMMERN,
KÄLTE,
CHAOS,
ÜBERQUEREN
OZEANE, KONTINENTE, LÄNDER
suchen
NEUE UFER
in FREMDEN WELTEN
mit LEEREN TASCHEN
mit GROßER HOFFNUNG
Hier treffen sie meistens nur auf
HASS
UNMENSCHLICH behandelt,
KEINER
WILL SIE

MENSCHEN SIND NICHT ILLEGAL
VORURTEILE
bringen eben nichts,
denn kommen tun sie sowieso,
der FLÜCHTLINGSSTROM kommt,
wird immer mehr.

INTEGRIEREN müssen WIR sie.
HILFE ANBIETEN.
LIEBE SCHENKEN.
HOFFNUNG GEBEN.
LEBEN LASSEN.

BIST EIN CHRIST ODER?

Für die Flüchtlingszeitschrift ZEBRA

http://www.oew.org/index.php/19-zebra

Saluti Megara ;)

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Letzte Aktualisierung: 2018.04.03, 00:16
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