| Hand in Hand- Als "Behinderter" in ein unabhängiges Leben |
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Freitag, 4. Dezember 2015
Leider Prüfungszeit....
megara katharina, 20:20h
Ich stuk mich ab, ich stuk mich ab,
bis zum zweiten Kopfenschmerz, und der zweiten Kerz, oh Advent oh Andvent und der liebe Kent (mein Ex-Sportprofessor) written by me Megara Katharina ;) Am Sonntag hoffentlich wieder ein Beitrag, der zu meinem Thema passt....wenn ich mich "freiderschaufel" zwischen den ganzen Zetteln... ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 1. Dezember 2015
That´s a perfekt Barbiegirl in a perfekt world-FAAAKEEE
megara katharina, 00:36h
https://scontent-mxp1-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xap1/v/t1.0-9/12279127_904104546372127_8127485089275698968_n.jpg?oh=934f8d7e8f806103bef2109f5f874e9f&oe=56D51DB9
Heute möchte ich mit diesem Statement beginnen-Mädchen und Jungen mit Behinderung gehören in die Mitte der Gesellschaft und nicht an ihren Rand-ich bin nicht unbedingt dieser Meinung, wir müssen nicht in die Mitte der Gesellschaft, sodass auf uns jegliche Aufmerksamkeit fällt, wir sollen natürlich keineswegs an den Rand gestellt werden, wir sollten einfach ganz normal dazugehören, wie jeder andere auch! Ich habe sehr, sehr viel durch mein Schweigen-und Verschweigen erreicht und so wurde ich immer als ganz normaler Mensch wahrgenommen-als Mensch, der weder am Rand, noch in der Mitte der Gesellschaft steht. Jetzt habe ich meine Behinderung öffentlich gemacht, weil ich mich dazu bereit gefühlt habe und weil ich mittlerweile eine sehr selbständige und starke Frau bin, die sich kaum mehr etwas "dreinreden" lässt, vor allem nicht in Bezug auf meine Behinderung. Durch das Gespräch mit einer Freundin bin ich auf ein weiteres Thema aufmerksam geworden, und zwar geht es um die verschiedensten Behinderungen und darum, wie man mit ihnen umgeht. Bisher habe ich mich noch nie darum gekümmert, aber seit ich diesen Blog führe, denke ich über vieles auch sehr intensiver nach. Es gibt sehr viele Arten von Behinderungen z.B: --> geistige Behinderung --> Lernbehinderung --> Körperbehinderung --> Hörbehinderung --> Gehörlosigkeit --> Sehbehinderung --> Blindheit --> Epilepsie --> Innere Erkrankungen --> Psychische Erkrankungen ja sogar --> Suchtkrankheiten sind Behinderte. ....und falls ihr noch nicht gemerkt habt, wieso ich euch diese verschiedenen Behinderungen aufzähle, werdet ihr es spätestens jetzt, seduto instante, erfahren. Ich wollte euch zum Nachdenken anregen. Ich wollte euch darauf aufmerksam machen, dass es nicht nur körperliche und geistige Behinderungen gibt, nein!, es gibt sehr viel mehr Behinderungen, nur gehen wir als Gesellschaft mit den verschiedensten Beginderungen, wohl gemerkt, auch sehr unterschiedlich um! Und warum ist das so? Na? Natürlich, es hat mit der Häufigkeit der Behinderungen zu tun. Ein Brillenträger ist für uns was ganz normales, sowie auch ein älterer Mann mit einem Hörgerät, denn durch das Alter wurde sein Gehör schlechter (so denkt der Mensch). Aaaaber, wenn jetzt ein junger Bursche ein Hörgerät trägt, dann wird darauf, wiederum anders reagiert, so habe ich zumindest die Erfahrung gemacht. Der ältere Herr, wird nicht angestarrt, wenn man mit ihm beginnt, lauter zu sprechen, hingegen der jüngere schon! Das alles passiert in unserem Kopf! ...Natürlich passt zu einem jungen Menschen kein Hörgerät...denn ein junger Mann muss ja perfekt sein...ja doch! Suchtkrankheiten gehören mittlerweile auch schon zu unserer Supergesellschaft,-ob Handysüchtig, Internetsüchtig, Spielkonsolesüchtig, Alkoholsüchtig, Nikotinsüchtig..oder was es sonst noch für Süchte gibt- der Mensch nimmt es hin und findet es normal-ja sogar gut! Mein aufrichtiges Beileid Mensch, sag ich da nur!! (Kann man eigentlich zur species Hund konvertieren? ;)) Ist eine körperliche Behinderung, die man seit Geburt hat, nicht viel weniger schlimm, als nikotinsüchtig zu sein? Meiner Meinung nach schon...aber was solls...jeder zweite raucht, aber nur jeder 50. hat eine Hemiparese...also Gedankengang der species Mensch- jeder dritte raucht-nicht schlimm,-jeder 50. hat eine Hemiparese-sehr schlimm, weil er es eben nicht kennt...und anstatt sich drauf einzulassen, reagiert er mit Entsetzen! Hinzu kommt folgender Gedankengang: Viele meiner Mitmenschen glauben, dass ich einen Unfall hatte und verfallen schon aus folgendem Grund in Mitleid (obwohl sie wohl eher in Selbstmitleid verfallen sollten), außerdem wissen sie, nachdem sie mich nun gefragt haben, ob ich geflickt werden kann, dass ich mein ganzes Leben so herumlaufen muss.....das ist natürlich sehr schlimm, ...hmmm ich leide sehr unter meiner Situation ;) Ich finde eine Suchtkrankheit, ganz ehrlich, viel schlimmer, denn 1. ist man selbst schuld und 2. kann man die ganze facenda selbst steuern...und wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist, dann hat man echt ein Problem, außerdem können Suchtkrankheiten in gewisser Weiße zum Tod führen! Wie so oft habe ich echt Probleme, gewissen Gedankengängen zu folgen, denn, wie man sehen kann, ist so gut wie jeder zweite behindert, da jeder zweite oder dritte nikotinsüchtig ist, aber diejenigen werden nicht ausgegrenzt, oder wie es, das oben genannte Statement verkündet, an den Rande der Gesellschaft gestellt....NEIN...denn rauchen ist ja cool...man wird ja sogar angepöbelt, wenn man nicht raucht, aber wegen meiner Behinderung bin ich natürlich sehr arm! Oh ja! Bis bald Megara ;) ... link (0 Kommentare) ... comment Donnerstag, 26. November 2015
Krank und Chaos :-(
megara katharina, 23:42h
Heute leider kein Beitrag, habe keine Energien übrig..
Gute Besserung an mich selbst! Ich werde mich, sobald es geht, wieder melden! Megara ; ) ... link (0 Kommentare) ... comment Mittwoch, 25. November 2015
Reden ist Silber, Verstanden werden ist Gold!-Die Veranstaltung "Leben ohne Einschränkung-Technologien für mehr Autonomie" -Wie spricht man mit jemanden, der nicht sprechen kann...
megara katharina, 00:54h
Heute war ich bei der Tagung "Leben ohne Einschränkung-Technologien für mehr Autonomie" , die von der Genossenschaft "INDIPENDENT LIVING" (ihr erinnert euch? ;)) organisiert wurde. Es war sehr interessant und wie immer, wurde ich natürlich wieder in allem bestätigt. Eigentlich hätte ich gar nicht hingehen brauchen ;). Nach einer kurzen Vorstellung, was die Genossenschaft in ihrem Leben so treibt, wurde Raphael Donati gebeten, aus seinem Leben zu erzählen...natürlich ist er kein Normalsterblicher...natürlich wurde er gebeten, aus seinem Leben zu erzählen, weil er eine Beeinträchtigung hat. Wenn ich euch jetzt erzähle was der Junge sein Leben lang schon mit sich mitträgt und auch immer mittragen wird, werden einige schockiert sein, weil es für viele "nicht mit" klingen wird. Ich sage nur..das ist IMMER Ansichtssache...Eigentlich weiß ich selbst keinen Fachausdruck dafür, aber ich kann euch beschreiben, wie Raphael Donati so ist...er sitzt im Rollstuhl, seine Beine sind gelähmt, er kann die Hände nur sehr schwer bewegen, ja man könnte sagen, er hat was spastisches hat...Achtung nicht falsch verstehen...im Sinne, wie ich...und er kann nicht sprechen...ooohh...SCHOCK!!!...aber nein...es gibt ein sehr gutes Hilfsmittel, ein sogenanntes Tablet, auf dem er schon im voraus mit Hilfe, das formuliert, was er beispielsweise bei einem Referat oder einer Präsentation sagen möchte und das wird dann nach und nach, wie auch heute, abgesspielt...natürlich ist es umständlicher (dazu später), aber es geht...und wie!!! Sein Leben steht unter dem Motto "Reden ist Silber, verstanden werden ist Gold"...Apropos verstanden werden...er hat uns erzählt, dass man mit ihm sehr oft so spricht, als wäre er ein kleines Kind...das findet er traurig, denn er verstehe doch alles, eben nur ANdERS! Oft wird ihm nichts zugetraut, obwohl er heute doch meinte, dass er doch ganz schön selbstständig sei. Oft passiert es auch, dass seine Mitmenschen Angst hätten, sich auf ein Gespräch mit ihm einzulassen...so und was glaubt ihr, was Raphael in seinem Leben macht?...Er geht ganz normal zur Schule und besucht die 5. Oberschule (13.Klasse-Abiklasse) einer stink normalen Schule und er kann ganz normal den Unterricht, mit anderen Normalsterblichen mit Hilfe einer Integrationslehrerin, mitverfolgen (das ist in Deutschland nicht so, da gibt es eigene Sonderschulen, in diesem Sinne, sollten sich die Deutschen, bei uns vielleicht, ne Scheibe abschneiden!) In der Schule wird er ganz normal behandelt, wie alle anderen auch und wenn er im generellen Hilfe braucht, hätte er bis jetzt noch nie Probleme gehabt, zu fragen!
Er habe bisher schon einige Praktika absolviert und er hätte bis jetzt immer Spaß gehabt, ihm sei es wichtig gewesen, zu zeigen, dass auch er in der Lage sei, etwas zu leisten! Auf die Frage, welches sein Lieblingsfach sei, hätte sich im Tagungsaal keiner erwartet, dass es Sport sei, er spiele schon seit einiger Zeit Wheel Chair Basketball! Auch bei der Klassenfahrt nach London, erzählt er uns, ist er ohne doppeltes Zögern mitgefahren. Des weiteren hat er uns auch noch Tipps gegeben, wie man mit seiner gleichen besser umgehen kann, und zwar: 1. Jeder Mensch möchte kommunizieren und sich mitteilen .(Raphael scheint mir, besonders gern) 2. Man sollte darauf achten, wie der Mensch kommunizieren möchte bzw. kann. 3. Der Blickkontakt sollte immer aufrecht erhalten werden. 4. Man sollte sich Zeit fürs Gespräch nehmen. 5. Man sollte eine ruhige Umgebung schaffen. 6. Man sollte auf Antworten warten und nicht nur so tun als hätte man ihn verstanden, er selbst merke gleich, wenn dies der Fall ist und das gibt nicht gerade ein verständliches Bild. (das führt dann wieder zu einem Kindergespräch, aber ein 19-jähriger junger Mann, möchte nicht, wie ein Kind behandelt werden) 7. Man sollte Nachfragen, ob man verstanden worden ist. Zu guter Letzt wurde er gefragt, was er in Zu Kunst für Pläne hätte und er hat uns mitgeteilt, dass er Bildungswissenschaften in einer nahegelegenen Uni studieren möchte. Daraufhin stellte eine weitere Mitarbeiterin von INDIPENDENT ein weiteres wichtiges Thema vor und zwar die Vorbereitung auf die Herstellung verschiedener Hilfsmittel, dabei ist besonders wichtig, dass man immer auf die Aktivität achtet, in der man die Autonomie erreicht werden möchte, dann sollte man auf das Umfeld geachtet werden, in der man die Aktivität ausüben möchte und dann muss der Kunde, mit seinen Ressourcen, Beeinträchtigung und Personalität, beachtet werden, denn jeder Mensch hat andere Befindlichkeiten und es ist nicht gesagt, dass zwei verschiedene Personen, mit der gleichen Beeinträchtigung, das gleiche Hilfsmittel gleichermaßen benutzen können, denn jeder geht anders mit seiner Behinderung um! Es ist auch wichtig zu entscheiden, wer bei einer solcher Beratung anwesend ist, und ob es eine klinische oder technische Beratung braucht. Die Beratungsstelle sollte eine Orientierungshilfe sein, bis die Person selbst eine entsprechende Lösung gefunden hat. Nach diesem ersten Teil, wurden wir aufgefordert, in ein andere große Halle zu gehen, wo uns die verschiedensten Mitarbeiter, über die verschiedenen Sparten der Genossenschaft aufgeklärt haben. In erster Linie wurden die verschiedensten Hilfsmittel und Rollstühle vorgestellt und die Möglichkeiten sie zu transportieren. Des weiteren wurde nochmals genau erklärt, wie das Tablet funktioniert (very interesting). An einem Tisch wurden die verschiedensten Haushaltsgeräte vorgestellt wurden und hier habe ich, unter anderem, ein sehr interessantes Werkzeug, für mich gefunden und zwar ein Brothalter und Karottenschneider, der fix auf dem Tisch steht, und wenn ich irgendwann nicht mehr die 10 Zehen unter Mamas Tisch habe, werde ich mir dieses Gerät beschaffen...sehr praktisch, sehr praktisch...!! Nach diesem Teil war noch Marions Vorstellung, sehr interessant...erinnert ihr euch an die, von mir erzählte, Sozialbetreuerin mit ihrer Sehbehinderung und mit ihrem süßen Begleiter a quattro zampe (vier Pfoten)...ja genau sie hat nochmal von ihrem Leben erzählt und was ich bis heute nicht wusste, ist, dass sie mit Hilfe eines Walkie Talkie das Skifahren erlernt habe und mit Hilfe eines speziellen PCs, der ihr das Textlesen erleichtert, konnte sie ganz normal eine Schule und die Universität besuchen. Mittlerweile hat sie auch ein Handy, mit einem ähnlichen System (durch das Touchen des Fingers auf dem Bildschirm, werden ihr der Text oder die SMS oder was auch immer, vorgelesen...und mit Kopfhörer stört das auch niemanden! Auf die Frage, ob die Eingliederung im Schulalltag gut funktioniert hätte, konnte Marion nur positiv antworten, (obwohl ich und viele meiner Bekannten mit Behinderung eher ein schweres Dominospiel hatten,..aber umso besser, wenns bei anderen klappt) obwohl die Eingliederung behindeter Menschen vom Pädagogische Gymnasium einigermaßen vorausgesetzt wird! Der letzte Teil wurde der Kücheneinrichtung gewidmet, da die Küche wohl der Ort sei, an dem man sich am meisten aufhalten würde. (Eher der technische Teil, und nicht meins) Zudem musste ich an dieser Stelle, den Sitzungssaal auch verlassen, da ich ne Vorlesung htte, wenngleich mich dieser Teil auch interessiert hätte....auf jeden Fall ging es darum, Erhöhungen wieder auf gleiche Ebene zu bringen und Maße für eine individuelle Küche zu nehmen, wobei ich in dritter Person jemanden kenne, die im Rollstuhl sitzt, und alleine, ohne Hilfe, sich in ihrer Wohnung zurechtfindet! Eh klar! UUUND Tschüss Bis bald Eure Megara Katharina ;) ACH Apropos...falls ihr mehr über Raphael Donati wissen wollt: https://www.facebook.com/raphael.donati.9?fref=ts (die Adresse wurde heute bei der Tagung angegeben) Und wie ihr sehen könnt, wenn ihr ein bisschen auf seiner Seite herumstöbert..AUCH ER KÄMPFT IN Deutschland für das Teilhabegesetz!! ... link (0 Kommentare) ... comment Sonntag, 22. November 2015
Emotionale Erpressung und Einschränkung-Das Teilhabegesetz!! Bitte unterzeichnen und unterstützen!
megara katharina, 01:46h
Heute werde ich ein Thema ansprechen, dass generell meine und die Zukunft vieler anderer Behinderter betrifft. Es geht um die Arbeitsmöglichkeiten für behinderte Menschen. Ich finde es echt peinlich, wie viele Arbeitsgeber mit behinderten Menschen umgehen. Ich spreche hier im generellen und möchte keine(n) Leser/in damit angreifen oder beleidigen, aber ich finde es echt"krass", dass uns, von außen, gesagt wird, welchen Beruf wir nun ausüben können oder nicht, oder wozu wir in der Lage sind. Ich möchte hier keinen Arzt beleidigen, aber kein Arzt der Welt, der nie in meiner Haut gesteckt hat, wird wissen, wie es ist, zum Teil, alles nur mit einer Hand erledigen zu müssen und VOR ALLEM, aber VOR ALLEM, wird er nicht wissen, wie ich mit meiner Behinderung lebe und damit umgehe! Wie schon so oft gesagt, und wie es auch INDEPENDENT LIVING sagt, falls ihr mir keinen Glauben schenkt, jeder Mensch geht anders mit seiner Behinderung um und somit sollte sich jeder irgendwie selbst einschätzen können und wenn nicht, sollte man ihm die Chance geben, sich selbst auszuprobrieren!
Es gibt wahrscheinlich nicht viele, die mit ihrer Behinderung so gut umgehen können, wie ich, (ABER ICH HOFFE ES NEHMEN SICH VIELE EIN BEISPIEL DARAN), und deswegen sollte ich auch einen ganz normalen Job bekommen können, wie jeder andere auch! Und somit sollte es den anderen Behinderten auch gehen!! Wenn jemand eine Behindertenstelle antreten möchte, ok, gut, finde ich ok, wenn es DERJENIGE ok findet!! Wenn es aber jemand nicht möchte, dann sollte er die Möglichkeit haben, einen normalen Job antreten zu können und sollte in seiner Wahl nicht eingeschränkt werden!! Leider ist das aber nicht so. Hier in meiner Heimat, gab es einen Fall, bei dem mir echt der Atem im Hals stecken geblieben ist: Ich bin mit einem Jungen bekannt, der mit einem Wasserkopf zur Welt gekommen ist. In seiner Kindheit wurde er sehr oft operiert. Er hat natürlich den sogenannten Behindertenaußweis, der ihm viele Sachen ermöglicht hat, seinen Arbeitsplatz aber nicht!, denn als er, anfangen wollte, in einer Bar zu arbeiten, wurde er daran gehindert, obwohl der Chef selbst, ihn ja eigentlich einstellen wollte. Nach einem längeren Kampf, hat er nun trotzdem- zum Glück- einen eingeschränkten Arbeitsvertrag (auf seinen eigenen Wunsch) erhalten! Genau auf einen ähnlichen Fall, wurde meine Patin in der Zeitung aufmerksam und eine weitere Bekannte konnte mir ein ähnliches Beispiel nennen. Zu guter Letzt habe ich ein eigenes Beispiel: Ich hatte euch ja erzählt, dass ich im Kino arbeite, beim Einlass, als bin ich, eine sogenannte, Zettelabreiserin. Ich mache das aus Spaß und Passion. Ich liebe das Kino und werde es immer lieben (ok, nach meiner Telenovela-Liebeserklärung (fehlt nur noch..ich werde Kinos überall auf der Welt finden) widme ich mich wieder dem ersten Thema), es glauben tatsächlich einige, dass die Arbeit im Kino, als Zettelabreiserin wohlgemerkt, mein Hauptberuf ist. Es gibt bei uns ja, die sogenannten, Behindertenstellen (in Gemeinde, Post, Gericht, Universität ecc.) und viele glauben eben, dass diese Stelle im Kino, auch eine Behindertenstelle ist! ENTSCHULDIGUNG! Ich werde wohl nicht, mein ganzes Leben, als Zettelabreiserin arbeiten, mit einem behinderten Arm und einem, Entschuldigung, FUNKTIONIERENDEM HIRN!!! Teilweise bin ich oft SCHOCKIERT!! Ich weiß nicht ob das Ignoranz oder Dummheit ist... Ich finde, dass jeder; ABER WIRKLICH JEDER, das Recht haben sollte, einen normalen Job auszuüben, es darf nicht sein, dass Behinderte in Behindertenwerkstätten oder an Behindertenstellen abgeschoben werden!! Jeder muss das Recht haben, gefördert zu werden und eine normale Arbeitsstelle antreten zu können!! Das darf nicht sein!!! Das gleiche gilt natürlich für Schulen, Kindergärten, Universitäten und CO. Ja es gab sogar ein Mädchen mit Down-Syndrom, dass im Stande war, eine Uni zu besuchen..schau an, schau an!! Jeder soll SELBST ENTSCHEIDEN, was er oder sie aus dem Leben machen möchte, das darf und soll kein Außenstehender entscheiden!! Jeder soll gleich viel verdienen und sparen können, egal ob weiß, schwarz, grün oder gelb. WIR SIND ALLE MENSCHEN und wieso kann es eigentlich sein, dass wir nicht die gleiche Rechte haben, wie alle anderen? Manchmal versteh ichs echt nicht!! Es sollte einfach logisch sein!! Ok, ich brauch Hilfe, die muss bezahlt werden, dazu brauch ich Geld und wenn ich nun eh viel weniger verdiene, als ein Normalsterbeder, dann muss die halt bezahlt, sodass ich immer noch, um die Runden komme! Ich finde es schrecklich, dass andere über unser Leben bestimmen und wir als Behinderte nachgeben müssen, weil wir eben auf bestimmte Hilfe angewiesen sind! Emotionale Erpressung und Einschränkung auf höchster Ebene! Wir sind machtlos und müssen uns fügen! OUTCH! Eine bessere Erklärung in diesem Artikel...!! BITTE DURCHLESEN UND UNTERSCHREIBEN!! Wie so oft, kämpfen wir für ein Teilhabegesetz, das genau das voraussetzt!! http://www.teilhabegesetz.org//media//Ottmars_Dateien/150121_LS_Kernpunkte_BTG_online_klein.pdf Wir lassen uns nicht unterkriegen!! Eure Megara;) ... link (0 Kommentare) ... comment Freitag, 20. November 2015
Schlaflosigkeit lässt zu wünschen übrig...
megara katharina, 00:44h
Bin heute wohl zu müde, um über die Rechte Behinderter zu sprechen! Ja, auch ich stamme nur vom Neanderthaler ab..am Samstag, nach ein paar Recherchen folgt dann wieder ein heikles Thema!
Goooood night world! Your Megara Katharina ;) ... link (0 Kommentare) ... comment Mittwoch, 18. November 2015
Ich boarde im snow, wie die Seiltänzerin auf dem Seil...(mit Photo)
megara katharina, 00:38h
Ich boarde mittlerweile schon 20 Jahre im snow und boarde dementsprechend ziemlich gut...wie so oft, hat mir das natürlich niemand zugetraut und als meine Mama mich mit 5 Jahren auf das Board stellte, waren sehr viele Menschen in ihrer Umgebung empört! Damit das nicht alles übertrieben wird und damit meine Behinderung nicht im Mittelpunkt steht, hat sie kurzer rechter Hand, einfach entschlossen, den Snowboardlehrern nicht von meiner Hand zu erzählen, um eben nicht behindert gemacht zu werden. So begann ich einfach, wie jeder Normalsterbende, zu snowboarden und als die Skilehrer später merkten, dass ich meine Hand irgendwie komisch hielt, wurde die ganze facenda, mit ganz normalem Fragen gelöst! Jaa...als Behinderter muss man eben oft Köpfchen haben, sonst ist man schneller behindert als ich B E H I N D E R T buchstabieren kann und zwar deswegen, weil ich eben behindert werde, schon mein ganzes Leben lang, obwohl ich, wie man lesen kann, ein sehr aktiver Mensch bin.
Sooo...warum erzähle ich euch das alles?...in erster Linie mal wieder, um aufzuzeigen, wie viel einem mal wieder zugetraut wird und dass man im Leben oft Nottricks anwenden muss, um sich durchzukämpfen und andererseits um auf einen weiteres Behinderungsproblem aufmerksam zu machen...vor einigen Jahren wollte ich dann die Snowboardlehrerprüfung machen, um anderen Menschen snowboarden beizubringen und vor allem jenen Menschen, die eine Behinderung haben, zu zeigen, dass es nun doch geht! Und was ist passiert...? Ich konnte diese Snowboardlehrerprüfung nicht ablegen und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich eben nur mit links, als Führungsseite fahren kann und mit rechts eben nicht,und bei dieser Prüfung muss man auf beiden Seiten fahren können. In diesem Zusammenhang bin ich dann zum Skilehrerpräsidenten gegangen, um mit ihm dieses Problem zu behandeln... Ich habe ihm eben erzählt, dass ich schon seit vielen Jahren auf meinem Board stehe und wie so immer, mich sehr sicher fühle und im Gegensatz zum Schwimmen, auch sehr sehr gut fahren kann, außer, dass ich mein hässliches Handl etwas nach innen halte und somit wie eine Boxkämpferin ausschaue, aber ansonsten fahre ich einwandfrei...das sieht man schon, wenn man mich auf dem Board sieht! https://scontent-cdg2-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/v/t1.0-9/225555_580190035326692_165630191_n.jpg?oh=85a50b0545dfed1e25871c82f92fc7cf&oe=56F19547 https://scontent-cdg2-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/v/t1.0-9/549372_580190778659951_91485888_n.jpg?oh=b85da631944df9cb7e5875655cf23d1e&oe=56EED402 Auf jeden Fall hatten wir ein sehr langen Gespräch, aber es war mal wieder nichts zu machen, vor allem sagte er, dass diese Angelegenheiten sehr sehr langsam von statten gehen und dass die Paralympics schon ein sehr sehr großer Schritt für uns gewesen sei! Ja in dieser Hinsicht haben uns die Paralympics sehr weitergeholfen, obwohl ich es sehr lächerlich finde, dass ich als Behinderter keine Snowboardlehrerprüfung ablegen kann, vor allem, auch deswegen, weil es wahrscheinlich auch andere Menschen mit Behinderung gibt, die nicht so mutig sind und überall immer nachhaken und vielleicht auch keine Eltern haben, die es schaffen, sich so durchzukämpfen... das tut mir dann Leid für jene, die sich nicht trauen oder/und keine Ahnung haben, was das richtige sei. Der Sohn von meiner Badmintonkollegin ist das beste Beispiel...er wollte auch auf ein Board, aber auf ein Skateboard...es ist ihm aber nicht gelungen, eine richtige Technik zu finden, weil ihm das Gleichgewicht fehlte, wie auch mir..auch ich bin nicht im Stand auf dem Skateboard zu fahren, da meine Füße nicht geschlossen im Board drinnen sind. So haben ich ihm geraten, es mal mit Snowboarden zu probieren. Seine Physiotherapeutin, meinte, dass Skifahren keine so gute Idee sei (außerdem war die überfragt, wie Bruno, der Name des Jungen, im Stande sei, zweisprachig aufzuwachsen und zwei Sprachen, nämlich Deutsch und Italienisch zu sprechen, wohlgemerkt, als Spastiker, mit einem, etwas nach innen gekrümmten Fuß...HÄÄÄÄ?????? was hat der Fuß mit der Zweisprachigkeit zu tun): Ich habe der Mutter dann geraten, sich von der Physiotherapeutin nicht dreinreden zu lassen, und falls sie etwas entgegen setzen würde, sich bitte bei mir zu melden hätte, denn ich boarde nun schon seit 20 Jahren im snow und das geboarde war echt immens gut für mein Gleichgewicht!! Wir haben nun ein Treffen vereinbart und ich werde ihm helfen, Snowboarden zu lernen...vielleicht geht es einigen anderen Kindern auch so, und deren Eltern haben keine Ahnung von Gleichgewichtsproblemen ecc., ich hingegen schon...es war ein Zufall, dass ich mit Margit, der Mutter des Jungen, in Kontakt getreten bin und so kann ich meine Erfahrungen weitergeben! Wenn ich jedoch in die Öffentlichkeit treten könnte, als Snowboardlehrerin, dann würde ich vielen Eltern und Kindern helfen..einem werde ich den Mut weitergeben und den glauben an sich selbst. Aber einer ist nicht genug!! Ich werde weitermachen! Eure Megara Katherina;) Ich wollte noch sagen, dass am 16.11 ein Rundgang durch ein Stadtviertel vorgenommen wurde, um die Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer zu überprüfen! Sehr interessant, leider hatte ich um diese vorgegebene Uhrzeit eine Vorlesung und ich konnte nicht teilnehmen, aber seit ich mir vorgenommen habe, mich für jene Aktivität einzusetzen, bin ich echt schockiert darüber, wie wenig Orte und Wanderwege für Rollstuhlfahrer zugänglich sind! Achtet auch ihr mal darauf und ihr werdet das gleiche feststellen! Viel Spaß! Bis bald! ... link (0 Kommentare) ... comment Sonntag, 15. November 2015
Wer nicht hören, lesen oder sehen kann, kann vielleicht lesen und hören...
megara katharina, 22:53h
In erster Linie möchte ich heute allen Betroffenen und Angehörigen der Opfer in Paris mein Beileid aussprechen, mir fehlen echt die Worte. Es ist so unendlich schrecklich, was da passiert ist und leider wird es nicht das letzte Attentat sein...
Ich habe ja in einen der ersten Beiträge mal erwähnt (Alltagsbegegnungen 2), dass ich sehr filminteressiert bin und auch in unserem kleinen Autorenkino arbeite. Vor kurzem ist mir in diesem Zusammenhang etwas eingefallen. Es wäre sehr toll, ein Kino zu eröffnen oder Kinoaufführungen zu veranstalten für blinde und sehbehinderte Menschen und für hörgeschädigte Menschen. Wieso sollten sie nicht ins Kino gehen? Wie sollten die sich nicht auch bei einem Film unterhalten können? Sie haben andere Bedürfnisse, aber auch sie sollten sich unterhalten! Zusammen mit anderen in einem Kinosaal zu sitzen und gemeinsam etwas erleben. Ich finde das eine sehr gute Idee, fast ein Muss!...leider, so wie so oft, fehlt mir die nötige Unterstützung. Ich habe sehr sehr viele Ideen, aber ich habe oft Probleme; meine Ideen in die Tat umzusetzen...und es unterstützen mich sehr viele, aber nicht mit Herz und Taten, sondern nur mit Worten, auch gut, aber eben nicht genug! Für ein solches Vorhaben bräuchte man einen Saal, Jemanden, der die Gebärdensprache beherrscht und sich die Zeit nimmt einen Film zu übersetzen, einen Film oder mehrere Filme, möglichst mit Untertitel bzw. einer Hörfilmfassung und zudem noch jede Menge Werbung und vielleicht, vielleicht kommen dann ja auch "Normalsterbende" in unseres Kino, wenn die Filme gut ausgewählt werden! Das wäre toll, alle zusammen... Für ein solches Vorhaben, braucht es Menschen, die sich gegen das System stellen und sich den Allerwertesten aufreißen, um was zu bewegen...leider gibt es immer weniger Exemplare davon...mittlerweile klinkt sich jeder in das System ein und nickt schön mit allen anderen mit!! JUHUUU! und wenn jeder anders tickt wird er gemobbt!! JAAASO ISTS GUT!! (Teppn!) Ich hatte schon mal so eine ähnliche Idee, die mir, noch nicht, geglückt ist....und warum wohl? Genau wegen der, von mir gerade erfundenen, Systemeinklinker (das Wort) und zu viel Bürokratie! Meine Idee war folgende: Ich wollte einen Verein gründen und verschiedene Kurse in verschiedenen Bereichen anbieten und zwar im Bereich Tanz, Musik, Theater, Poesie, Film, Sport und diese Kurse sollten für jeden zugänglich sein, ohne Limit, solange er oder sie sich dazu in der Lage fühlt. Zudem wollte ich einen Blog für alle Vereinsmitglieder erstellen, wo jeder seinen Senf dazu geben hätte können ..daraus ist jetzt MEIN BLOG geworden! In erster Linie ist es sehr schwierig jemanden überhaupt zu finden, und vor allem jemanden, der genau die gleiche Einstellung und Art hat, mit Behinderte umzugehen, wie ich selbst...trotzdem habe ich einige gefunden, die irgendwie passen könnten, aber dann beim ersten Treffen sind dann weniger als die Hälfte erschienen und meiner Meinung nach zu urteilen, fehlte auch das Interesse und so habe ich die ganze facenda ERSTMAL auf Eis gelegt...aber irgenwann werde ich wieder darauf zurück kommen. Das Teatro la Ribalta auch so eine ähnliche Grundeinstellung und ich freue mich demnächst diese Institution vorzustellen...vielleicht können sie mir ja helfen. Und so wie Maybritt Illner verabschiede ich mich jetzt aus dem Blog "Ich mache weiter, irgendwie" und ihr "bleit heiter, irgendwie, lasst euch nicht unterkriegen und passt auf euch auf, irgendwie" nach dieser schrecklichen Tat.... Bis bald Megara ;) ... link (0 Kommentare) ... comment Freitag, 13. November 2015
Die Paralympics- Das Interview mit der Handbikerin CLAUDIA SCHULER!
megara katharina, 21:19h
Wie gesagt und versprochen, werde ich heute meine Arbeit über die Paralympics posten....
Wie ist es dazu gekommen? Wir mussten im Gymnasium, in jedem Fach, eine kleine, aber feine Arbeit schreiben und ich habe im Fach Sport das Thema Paralympics gewählt-meine Forschungsfrage dazu war: Hat sich das Leben der Menschen mit Behinderung durch die Paralympics verändert? Ich habe dieses Thema gewählt, da ich selbst vorhatte, bei den Paralympics teilzunehmen (im Snowboarden), aber, als ganz normaler behinderter Sportler, ohne ein großes "Tam tam" draus zu machen..... Warum es nicht dazu gekommen ist, werde ich übermorgen zum Ausdruck bringen!! Hier die Arbeit: (Achtung, etwas viel zu lesen, bitte die Zeit nehmen ;) ) (Habe das Inhaltsverzeichnis weggelassen, ich hoffe ihr könnts mir verzeihen ;) ) ...aach und noch was...das ist jetzt schon 3 Jahre her...im Grunde hat sich meine Haltung nicht verändert, aber bei dem ein oder anderen Aspekt würde ich jetzt anders reagieren...aber im Grunde stimmt meine Haltung immer noch zu 98%!! WENN IHR DEN HAUPTTEIL ÜBERSPRINGEN MÖCHTET, WAS ICH VERSTEHEN KÖNNTE; GANZ UNTEN IN DER LETZTEN HÄLFTE BEFINDET SICH DIE ANTWORT AUF MEINE FORSCHUNGSFRAGE UND DAS INTERVIEW MIT CLAUDIA SCHULER (SEHR INTERESSANT UND LESENSWERT!) AB DEM PFEIL,DEN 4 HERZCHEN UND DEN STERNCHEN WIRDS INTERESSANT II) Hauptteil a) Obwohl der Behindertensport immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist er für viele noch unbekannt, denn er steht im Schatten der Olympischen Bewegung und wird so ständig von der Bildschirmfläche verdrängt. Aber wie sind diese Paralympischen Spiele überhaupt entstanden? Dieser Frage werde ich jetzt nachgehen. Eigentlich ist es unmöglich ein genaueres Ursprungsdatum, hinsichtlich des Behindertensports, festzulegen. Sicher ist jedoch, dass bereits während des Mittelalters erkannt wurde, dass körperliche Betätigung für ein gesundes Leben beitragen kann. Im Jahr 1880 sollen sich zum ersten Mal zwei Beinamputierte in England an öffentlichen Läufen beteiligt haben. 1888 wurde dann in Berlin der Gehörlosensportverein gegründet. Wissenschaftliches Interesse entstand auf diesem Gebiet am Anfang des 20. Jahrhunderts und entwickelte sich seitdem kontinuierlich. Der richtige Durchbruch für den Behindertensport gelang aber erst nach dem zweiten Weltkrieg. In Deutschland wurden dort diverse Rehabilitationszenten nach ausländischen Vorbild aufgebaut. Das sportliche Tätigkeitsfeld wurde damit von den Lazaretten aus dem Krieg übernommen und weiterentwickelt. In diesen Jahren errichtete der Neurologe Sir Ludwig Guttman, der heute als Begründer der Paralympischen Bewegung angesehen wird, ein Zentrum für Rückenmarkverletzte. Das Grundprinzip dieser Behandlung war die frühe Einbindung von Bewegung und Sport in die Therapie, was viele Fachleute weltweit inspirierte. 1948 veranstaltete Guttman zum ersten Mal die sogenannten Stoke- Mandeville- Spiele für Rückenmarkverletzte und ließ die Wettbewerbe bewusst am selben Tag wie die Eröffnung der Olympischen Spiele in London stattfinden. Seitdem wurden diese Austragungen jährlich durchgeführt und Guttman war sicher, dass sich diese Behindertensortwettkämpfe irgendwann in die Olympischen Spiele integrieren werden. Im Jahr 1952 bekamen die Spiele durch die Teilnahme niederländischer Athleten einen internationalen Charakter. Daraufhin stieg die Athleten- sowie Nationenpartizipation ebenso wie die Zahl der vertretenden Sportarten ständig an. 1960 fanden die ersten offiziellen Spiele der Paralympischen Bewgung in Rom statt, vertreten waren dort zwölf Disziplinen und sie wurden erstmal am selben Austragsort wie die Olympischen Wettbewerbe, direkt nach deren Ende, ausgetragen. Von nun an fanden diese, wie die Olympischen Spiele, alle viel Jahre statt. Das Vorhaben, die Wettbewerbe immer am selben Austragungsort zu veranstalten gelang jedoch nicht immer. Parallel zu dieser Bewegung wurden verschiedene internationale Sportverbände gegründet, die den Sport verschiedener Behinderungsgruppen auf internationaler Ebene vertraten und organisierten. 1972 fanden bei den Paralympischen Sommerspielen in Heidelberg Demonstationswettbewerbe für Blinde und Amputierte statt, weil bisher nur Gelähmte zugänglich gemacht worden waren. 1976 wurde auch ihnen der offizielle Start gewährt. 1982 wurde der internationale Weltverband im Behindertensport namens International Coordinating Commitee (ICC) gegründet, worauf ich noch später eingehen werde. Eine große Veränderung in der Behindertensportentwicklung können die Paralympics 1988 in Seoul betrachtet werden, wo das Internationale Olympische Komitee öffentlich bekannt gab, die Paralympics stets am selben Austragungsort der Olympischen Wettbewerbe stattfinden zu lassen. -Die ersten schriftlichen Berichte über den Wintersport für Menschen mit Behinderung, worüber ich hauptsächlich berichten werde, stammen erst aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. In den 40er Jahren waren die Anfänge des Krückenskilaufs in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich. In den 50er und 60er Jahren wurden weitere Möglichkeiten anderer Wintersportarten wie Eislauf, Skiwandern, Langlauf, Rodeln, Eisbossen für Menschen mit Behinderung entdeckt und auch ausgeübt. Die ersten Wintersportwettkämpfe fanden in Österreich uns in Deutschland im Jahre 1948 statt, wobei es sich um Skirennen von amputierten Krückenskiläufern handelte. Ein Jahr später fanden in Österreich die ersten Weltwinterspiele für Taube statt. Große Austragungen im internationalen Rahmen waren die Ski- Weltwinterspiele und die ersten Ski- Weltmeisterschaften 1972 und 1974 in Frankreich. Der schwedische Behindertensportverband hatte Idee im Zuge dieser Internationalisierung des Wintersport und gleichzeitiger Entwicklung der Paralympischen Bewegung, entsprechende Winterspiele zu veranstalten, was dann 1976 in die Realität umgesetzt wurde, als daraufhin im schwedischen Örnsköldsvik die ersten Paralympischen Winterspiele unter dem Namen „Winter Olympic Games for the Disabled“ ausgetragen wurden. Die Finanzierung dieser ersten Paralympischen Winterspiele wurden in erster Linie von der Stadt Örnsköldsvik und lokalen Unternehmen gesichert. Weitere Spiele waren: 1980 in Geilo (Norwegen) 1984 in Innsbruck (Österreich) 1988 in Innsbruck (Österreich) 1992 in Tignes Albertville (Frankreich) 1994 in Lillehammer (Norwegen) 1998 in Nagano (Japan) 2002 in Salt Lake City (USA) 2006 in Turin (Italien) Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.11-13) Für die Organisation, Durchführung und Repräsentation der Spiele wurden mehrere Komitees gegründet, dabei gehörten dem Ehrenkomitee neben Guttman sieben weitere Personen an. Das Organisationskomitee hingegen bestand aus 21 Personen mit einem Vorsitzenden und einem Generalsekretär an der Spitze. Andere Verantwortlichkeiten wurden kleineren Gremien übertragen. Es gab einen Ausschuss für Verpflegung und Unterkunft, jeweils ein Komitee für nordische und alpine Disziplinen, ein PR- Komitee, das für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist und ein Komitee für Transport, Verkehr, Zeremonien und Ehrungen. Alle Komitees umfassten 76 Mitglieder. Bei den zweiten Paralympischen Spielen in Geilo, Norwegen, übernahm die „Norwegian Sports Organization for the Disabled“ die volle Verantwortung. Diese Organisation bestand aus einem 13- köpfigen Organisationskomitee. Es gab einen Präsidenten, einen Vizepräsidenten, einen Generalsekretär, jeweils ein Verantwortlicher für die Bereiche Finanzen, Information und Presse Verkehr und Unterkunft. Des weiteren gab es einen Vertreter im Alpinen Skilauf und im Nordischen Skilauf. Der Vorsitzende des Behindertensportverbandes Leif Holm übernahm damals gleichzeitig die Position des Präsidenten und Vizepräsidenten. Parallel zu den Spielen entstand der erste medizinische Kongress des Behindertensports („ First International Medical Congress on Sports for the Disabled“) c) Die Gründung des ICC Sie gilt als bedeutender Schritt in der Entwicklung des Behindertensports. Insgesamt gehörten ihm Mitglieder aus über 100 Nationen an. Bei einer Generalversammlung der ISOD (International Sports Organisation for the Disabled) in Paris im Dezember 1981 wurde beschlossen, die drei internationalen Behindertensportorganisationen CP-ISRA (Celebral Palsy International Sports AND Recreation Assocation), IBSA (International Blind Sports Assocation) und ISMGF (International Stoke Mandeville Games Federation) zu einem Treffen einzuladen, um gemeinsam über die Bildung eines verbandsübergreifenden Komitees zu diskutieren. Das Zusammenkommen dieser vier Verbände führte am 11. März 1982 in Leysin in der Schweiz zur Gründung des International Coordinating Comitee. In diesem Comitte müssen drei Mitglieder, inklusive Präsidenten, vertreten sein und zweimal im Jahr sollte ein Treffen stattfinden. In den ersten Jahren befand sich das Sekretariat in den Niederlanden und wurde von dem „International Fund Sport Disabled“ subventioniert. Später wurde es nach Frankreich verlegt. Die Aufgabe dieses ICC sollte zum einen die Beaufsichtigung der Paralympischen Spiele sein und zum anderen die Kooperation zwischen den verschiedenen Behinderungsgruppen fördern. Das ICC sollte auch als Verbindungsglied zum Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eine engere Zusammenarbeit ermöglichen. Das erste Treffen mit dem damaligen IOC- Prasidenten Juan Antonio Samaranch fand 1983 statt, was der Beginn von regelmäßigen Zusammenkünfte war, darunter auch finanzielle IOC Zuschüsse an das ICC für die Veranstaltung der Spiele und die Kosten der Sitzungen. Im „Handbuch für die Organisation der Paralympics“, welches parallel gegründet wurde, werden als weitere Ziele die Organisation und Entwicklung von Sport und Sportwettbewerben, die Förderung Olympischer Ideale, der Freundschaft zwischen den verschiedenen Nationen, sowie die Sicherung und regelmäßige Abhaltung der Spiele, genannt. Außerdem muss auch die Finanzierung der Spiele gesichert sein beispielsweise musste schon bei der Bewerbung der Austragungsorte angegeben werden, wie die Finanzierung der Spiele zu realisieren ist. Trotz der guten Arbeit musste das ICC auch einige Kritiken ertragen: Beispielsweise wurden die Mitglieder ernannt und nicht gewählt, was dazu führte das einzelne Sportverände, ihren Athleten die Teilnahme an Veranstaltungen anderer Verbände zu verbieten. Das ICC wurde 1993 aufgelöst und die Verantwortung wurde dem International Paralympic Commitee (IPC) übergeben. Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.49-53) -Klassifizierungssysteme unter dem ICC im Wintersport Vor der Gründung der ICC waren die Klassifizierungssysteme eher medizinischer Art und die Athleten wurden nach verschiedenen medizinischen Diagnosen in unterschiedliche Klassen eingeteilt, beispielsweise sind Rückenmarkverletzte nie mit Amputierte angetreten. Bei den ersten Paralympischen Spielen in Schweden durften nur amputierte und sehbehinderte Sportler teilnehmen und auch in diesen beiden Behindertenkategorien erfolgte eine spezielle Klasseneinteilung um wegen der Einschränkungsgrade differenzieren zu können und dementsprechend verschiedene Wertungen vorzunehmen. Diese Festlegung der einzelnen Klassen wurde von der International Sport Organization for the Disabled vorgenommen und war in Skandinavien und anderen Sportnationen entwickelt worden. Den Initiatoren dieser ersten Spiele war es wichtig, die sportlichen und medizinischen Voraussetzungen zu berücksichtigen und sich an den einzelnen Sportarten und nicht an den Behinderungen zu orientieren. Im Vordergrund stand dabei immer, welches Material der Athlet mit seinen körperlichen Fähigkeiten benutzen konnte. Da aber bei den ersten Paralympischen Spielen nur blinde und amputierte Sportler an den Start gingen, war dessen Klassifizierung aufgrund des Schadenbildes medizinischer und nicht funktioneller Natur. Um ein Beispiel zu nennen: Die amputierten bei den Winterspielen in den Langlaufwettbewerbe wurden folgendermaßen eingeteilt: Klasse I: Athleten mit einem amputierten Bein oberhalb des Knies Klasse II: Athleten mit einem amputierten Bein unterhalb des Knies Klasse III: Athleten mit einem amputierten Arm ober- oder unterhalb des Ellebogens, nur ein Stock wird benutzt. Unter dem ICC wurde eine neue Klasseneinteilung mit anderen Bezeichnungen der verschiedenen Behinderungskategorien vorgenommen. Die Athleten wurden von nun an nicht nur mehr in medizinische Kathegorien eingeteilt, sondern auch nach ihrem Material wie beispielsweise: Klasse LW1: Athleten mit Behinderung an beiden Beinen die mit oder nicht mit zwei normalen Skiern und nicht mit zwei normalen Stöcken fahren oder Klasse LW2: Athleten mit einer Behinderung an einem Bein, die mit einem normalen Ski und zwei Stöcken oder Krückenskiern fahren Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.148-153) -Die Medienpräsenz unter dem ICC Vor der Gründung des ICC musste die Aufmerksamkeit in Hinblick auf die Paralympischen Spiele erkämpft werden. Bei den ersten Winterspielen wurde das Medieninteresse durch die Anwesenheit von prominenten Personen geweckt, wie beispielsweise die Anwesenheit von der Königin Silvia von Schweden. Auch fand man Interesse an dem Skisport, was die Hoffnung gab, dass sich das auch positiv auf die öffentliche Aufmerksamkeit entwickeln würde. Unter der Führung des ICC wurden dann verschiedene Richtlinien für die Rubrik „Massenmedien“ aufgestellt, um den Umgang mit den Medien zu regeln. Diese Regeln betrafen zum einen die Publikationen des jeweiligen Organisationskomitee wie beispielsweise Informationsbroschüren oder Rundschreiben und zum anderen den Umgang mit den einzelnen Vertretern der Medien, die über die Spiele berichteten. Es sollten zum Beispiel rechtzeitig die notwendigen Schritte zur Akkreditierung erfolgt werden, damit alle Journalisten die Veranstaltungen problemlos besuchen können. Alle Vereinbarungen konnte nur das ICC und das jeweilige Organisationskomitee treffen. Es konnte außerdem entscheiden, ob die Eröffnungs bzw. Abschlussfeier in den Medien gezeigt wird. Außerdem musste sich das ICC darum kümmern ein Pressezentrum vor Ort zu errichten und sie hatte auch die volle Verantwortung für die aufgestellten Kameras. Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.171-173) c) Die Gründung des IPC Am 21. September 1989 kam es zur Gründung des „International Paralympic Commitee“ in Düsseldorf. Einstimmig wurde von den 23 Mitgliedern und dem Präsidenten Robert Steadward beschlossen, dass das IPC die einzige weltweite Vereinigung des Behindertensports sein sollte und im Vordergrund der IPC stand die Integration in die Olympischen Spiele. Außerdem war dieses neue Weltgremium für die Organisation von Weltmeisterschaften, Paralympischen Qualifikationswettbewerben und Paralympischen Spiele verantwortlich. Durch das IPC wurde auch der Paralympische Zeitrytmus umgestellt. Die Paralympischen Sommer- und Winterspiele fanden nun nicht mehr im selben Jahr statt, sondern im Abstand von zwei Jahren. Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.60-63) -Klassifizierungssysteme unter dem IPC im Wintersport Unter dem IPC erfolgte die Klassifizierung und Untersuchung von einem IPC anerkannten Physiotherapeuten. Diese Klassifizirer sind stets beim Rennen anwesend, da die meisten Sportler erst durch die Wettkampfbeobachtung in die richtigen Klassen einzuteilen sind, deshalb ist unter dem IPC die exakte Beobachtung der einzelnen Bewegungsabläufe während der Austragungen sehr wichtig, um die Beweglichkeit, Koordination und Balance der Athleten zu begutachten. Die Athleten werden auch in regelmäßigen Abständen untersucht, ob sich die Behinderung auf irgend eine Weiße verändert. Dieses neue Klassifizierungssystem ermöglichte den Sportlern, trotz verschiedener Behinderungsbilder gegeneinander anzutreten. Die Zuteilung in diese Kategorien ist aber stets nicht einfach, da es sehr kompliziert ist, bestimmte Fähigkeiten unter verschiedenen Behinderungskategorien wie beispielsweise einem Amputierten, einen Blinden und einen Rückenmarkverletzten zu beurteilen. In dieser Hinsicht tauchen auch immer wieder Probleme auf, da einerseits die zu testenden Sportler, versuchen können Funktionsdefizite vorzutäuschen, damit sie in eine vorteilhafte Klasse eingestuft werden. Andererseits kommt es auch immer wieder vor, dass sehr durchtrainierte Sportler aufgrund ihrer guten Leistung, in eine nachteilige Klasse zugeteilt werden. Im Generellen stellt sich folgendes Problem dar: Je mehr Klassen es gibt, umso unübersichtlicher werden die Wettkämpfe für den Zuschauer. Darüber hinaus wird durch die Existenz mehrerer Sieger in der ein und selben Disziplin das Hochleistungsniveau des Paralympischen Sports in Frage gestellt und außerdem werden die Grundsätze der Fairness und Solidarität untergraben, was Guttman den Spielen ja ursprünglich auferlegte. Es ist aber schon zu bemerken, dass es in dieser Hinsicht immer Grenzfälle geben wird, da es ansonsten für jede einzelne spezifische Behinderung eine einzelne Kategorie geben müsste. Um diese einzelnen Klassen zu reduzieren wurde in Turin 2006 erstmals das sogenannte „Faktor System“ im Alpinen Skilauf eingesetzt. Hier starteten drei Klassen im Bereichen der stehenden, sitzenden und sehbehinderten Skiläufer. Die Faktoren aller Klassen werden nach jedem Rennen anhand der vorliegenden Ergebnisse neu berechnet, damit eine regelmäßige Evaluierung erfolgt. In diesem System gab es zwar eine bessere Übersichtlichkeit und dadurch auch höhere Zuschauerzahlen, doch viele Punkte sprechen hier gegen die Athleten. Eines ist sicher, eine gerechte Einteilung und Wertung wird man wohl nie erreichen. -Die Medienpräsenz unter dem IPC Das IPC hat in diesem Bereich die gleichen Aufgaben des ICC übernommen. Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.156-164) d) Die Entwicklung der vertretenden Wintersportarten Seit der ersten Paralympischen Spiele 1976 in Schweden wurde das Sportsprogramm erheblich erweitert. Ich möchte jetzt einen kleinen Einblick geben. - Bei den ersten Paralympischen Spielen waren nur zwei Sportarten vertreten und zwar der Langlauf und der Alpine Skilauf. Bei den Langlaufwettbewerben der Damen wurden für verschiedene 5 km- und 10 km Rennen veranstaltet, sowie 3x5 km Staffelläufe veranstaltet. Die Herren hingegen legten in dieser Disziplin in verschiedenen Behinderungskaregorien 5 km- 10 km- 15 km Rennen sowie 3x5 km und 3x10 km Staffeln zurück. Im Alpinen Skilauf wurden für beide Geschlechter Slalom und Riesentorlaufrennen mit einer Einzel- und Kombinationswertung veranstaltet. Die amputierten Sportler nahmen bei beiden Disziplinen teil, hingegen Sehbehinderte nur bei Langlaufrennen. Guttman war im generellen gegen den Alpinen Skisport, weil er das als sehr gefählich einstufte. -In Geilo 1980 wurde als neue Disziplin das Eisschlittenrennen für beide Geschlechter eingeführt. Die Streckenlängen dort betrugen für Damen 100, 500 und 800 Meter und für Herren 100, 500 und 1500 Meter -In Innsbruck 1980 wurde erstmals neben dem Riesentorlauf- und Spezialtorlaufrennen auch ein Abfahrtsrennen geplant, dass dann aber wegen schlechter Pistenverhältnisse aufgrund Schneemangel als Super G gefahren wurde. -Im Jahr 1988 wurde der Biathlon als neue Disziplin ins Sportsprogramm aufgenommen, das aber nur von Sportler mit einer Behinderung des Bewegungsapparat betreiben werden konnte. Bei den Männdern betrug die Distanz 7,5 km, bei den Frauen hingegen 2,5 und 5 km. Die Eisschlittenrennen wurden für beide Geschlechter über 100,300,500,700 und1000 m ausgetragen. Bei den alpinen Wettbewerben durften zum ersten Mal Monoskifahrer teilnehmen. - Die Spiele in Tignes Abertville 1992 waren sehr „kleine Spiele“ und das Sportsprogramm wurde erstmals reduziert. Trotzdem fand zum ersten Mal der Biathlon für Sehbehinderte statt und es gab zum ersten Mal offiziell Super G Rennen im Skisport. - In Lillehammer sprach man erstmals von einem „kompletten Paralympischen Programm“, weil zum ersten Mal fünf verschiedene Sportarten vertreten waren. Bei dem Eisschlittenrennen legten die Damen Distanzen über 100, 500, 700 und 1000 m zurück und die Herren 100,500,700,1000 und 1500 m zurück. Die geforderte Anzahl von teilnehmenden Nationen an dieser Sportart konnte nur mit Mühe erreicht werden. Die neue Sportart in Lillehammer war der Eisschlittenhockey. Dieser wurde von drei schwedischen Rollstuhlsportlern 1961 erfunden und auf zugefrorenen Seen in Stockholm ausprobiert. Daraus entwickelten sich städtische Turniere, die dann auch ins Nachbarland Norwegen, aber auch nach Großbritannien und Kanada getragen wurden. In Lillehammer wurde diese Sportart begeistert auf- und angenommen. -In Nagano 1998 gab es zum ersten Mal verschiedene Behindertenkategorien, die in einem Team gemeinsam antraten. Da die Teilnehmerzahl bei den Einsschlittenrennen sehr gering war, verlor diese Disziplin regelrecht ihre Berechtigung als Paralympische Sportart. Ein Grund dafür lag an der Ausrüstung, da die benutzenden Stöcke die Eisoberfläche beschädigten und so wurde diese Sportart kaum mehr ausgeübt und es wurde angeregt das Material zu verbessern. - In Salt Lake City in den USA waren nur vier Disziplinen vertreten und zwar Langlauf, Biathlon, Alpiner Skilauf und Eisschlittenhockey. 1999 wurde beschlossen, das Eisschlittenrennen aus dem Paralympischen Programm zu streichen. Eine weitere Bestrebung war, den Rollstuhltanz in das Paralympische Programm aufzunehmen, doch das scheiterte dann aufgrund des Mangels von Experten und organisatorischen Hindernissen im Austragungsort Salt Lake City. - Im Jahr 2006 in Turin wurde erstmals Rollstuhlcurling ausgetragen. Dieser Vorschlag wurde erstmals im Jahr 2000 bei den Ski Weltmeisterschaften in Crans Montana gemacht. Lindström, ein ehemaliger Pralympischer Athlet und einstiger Präsident des Europäischen Paralympischen Komtees äußerte in diesen Zusammenhang den Wunsch, weitere Sportarten zu integrieren um beispielsweise Demonstrationswettkämpfe zu erleichtern. Außerdem sollten durch die vermehrte Teilnahme von Menschen mit schwergradigen Behinderungen gefördert werden. In diesem Zusammenhang wurde der Rollstuhltanz aber dennoch nicht ins Pralympische Programm aufgenommen, weil diese Sportart von zu wenig Nationen praktiziert wurde. - Bei den Paralympischen Spielen in Vancouver waren Sportler in den Disziplinen Alpiner Skilauf, Langlauf, Biathlon, Eisschlittenhockey und Rohlstuhlcurling am Start Für die Spiele 2014 waren Almaty (Kachastan) Borjomi (Georgien) Jaca (Spanien) Salzburg (Österreich) Sochi (Russland) und Sofia (Bulgarien) im Rennen. Im Juli 2007 entschied man sich dann für Sochi in Russland! Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.118-124) III) Doping bei den Paralympics Durch die zunehmende Professionalisierung und die immer dichter werdende Leistungsspitze, dem Anwachsen der Siegerprämien und Sponsorenverträge, sowie die unterschiedlichen Sportförderkonzepten ist nun auch im Behindertensport die Rede vom unerlaubten Einnehmen von Mitteln um sich Vorteile im Wettkampf zu erschaffen. Man unterscheidet folgende Methoden: 1) Falsche Klassifizierung 2) Einnahme unerlaubter Mittel 3) „Boosting“ 4) „Technisches“ Doping zu 1) Dort wird versucht sich in eine niedere und somit vorteilhaftere Klasse zu „schmuggeln“. Fälle dieser Art traten noch während der Sommerspiele in Atlanta 1996 und Sydney 2000 auf. Zu 2) Ist eine Dopingmethode, die in jeder Sportart bekannt ist. Unter unerlaubte Mitteln fallen alle Substanzen, die auf der jeweils gültigen Liste der verbotenen Wirkstoffe und Methoden der World Anti- Doping Agency (WADA) stehen, sofern sie nicht von einem Arzt als therapeutische Zwecke genehmigt worden sind. Zu 3) Unter Boosting versteht man eine vegetative Dysreflexie, die bei Personen mit einer Querschnittslähmung oberhalb des sechsten Brustwirbels entstehen kann. Wenn man das gezielt einsetzen möchte, dann beispielsweise durch eine Überdehnung der Blase oder durch das Abschnüren der Beine, denn dadurch führen diese nociceptiven Stimuli über Umwege reflektorisch zu einem vermehrten Adrenalinausstoß. Schon wegen dem hohen gesundheitlichen Risiko z.B Hirnblutung soll ein Sportler in diesem Zustand beim Wettkampf zugelassen werden zu 4) Zu dieser Kategorie zählen alle unerlaubten d.h nicht registrierten technischen Vorteile von Körperersatzstücken wie Prithesen, Orthesen, aber auch von veränderten Sportgeräten und zusätzlichen Hilfsmittel. Unter Umständen könnten auch andere beziehungsweise neue Techniken der jeweiligen Sportart dazugehören wie z.B die Einführung des Skatings, zunächst bei den Nichtbehinderten. Bald aber wurde diese Technik auch von Athleten mit Behinderung übernommen, so dass man sich zur Einührung zweier getrennter Laufdisziplinen entschloss. Bezüglich der Dopinmgkontrollen gibt es bei den Winter- und Sommerspielen keine Unterschiede. Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.165-169) IV) Die Integration der Paralympics in die Olympische Bewegung Seit Beginn der Paralympischen Bewegung steht immer wieder im Raum, die Wettkämpfe von Menschen mit Behinderung in die Olympischen Spiele zu integrieren. Deswegen hat auch Guttman die Wettkämpfe von Menschen mit Behinderung gleichzeitig mit den Olympischen Spielen stattfinden lassen. Damit wollte er zeigen, dass auch Menschen mit Behinderung großartige sportliche Leistungen vollbringen können. Der erste Schritt in diese Richtung erfolgte 1984, als die Austragungen erstmals unter der Schirmherrschaft des International Olympic Commitee stattgefunden haben. Ein zweiter Schritt folgte dann im Jahr 1988 als die Paralympics dort zum ersten Mal am selben Ort wie die Olympischen Spiele stattfanden. Im Jahr 1990 wurde eine eigene Kommission namens „Commission for Inclusion of Athlets with a Disability“ (CIAD). Diese verfolgte das Ziel, Athleten mit Behinderungen in Wettkämpfe Nichtbehinderter einzubeziehen, dabei ging es aber nicht, die Sportler gegeneinander antreten zu lassen, das hätte nämlich nur unfaire Wettkämpfe zu Folge gehabt. Es sollte aber dazu führen, dass die Austragungen verschiedener Behindeterkategorien bei den Wettkämpfen Nichtbehindeter stattfinden sollten und zwar bei Wettkämpfen mit offiziellen Medaillenstatus. Im Jahr 2002 wurden die Olympischen und Paralympischen Wettkämpfe von einem gemeinsamen Komitee organisiert, was als weiterer Schritt Richtung Integration gesehen werden kann. Aus all diesen Nachforschungen kann gefolgert werden, dass seit den ersten Paralympischen Winterspielen zunehmend Schritte zur Integration unternommen wurde, trotzdem sind die Paralympics noch immer nicht gleichwertig anerkannt wie die Olympischen Spiele. Dies voranzutreiben ist stets und allein die Aufgabe aller Beteiligten der Paralympischen Bewegung. Die Sommerspiele in London 2012 war sicher ein Höhepunkt in der Paralympischen Geschichte. Noch nie waren die Paralympischen Spiele so medienpräsent wie im letzten Jahr. Jahnke, Britta, Schüle Klaus (2006): Entstehung und Entwicklung der Paralympischen Winterspiele: Örnsköldsvik 1976 bis Turin 2006,Sportverlag Strauß, Bonn (S.189-192) --------> <3 <3 <3 <3 ********** V) MEIN LEBEN ALS SPORTLERIN MIT EINER BEHINDERUNG Eigentlich habe ich bisher, als Sportlerin mit einer Behinderung, immer ein sehr normales Leben geführt. Meine Eltern sind beide sehr sportlich und haben mich immer zu dem animiert, was ich mit einer Hand machen konnte. So wurde ich regelmäßig zum Bozner Tanzsommer geschickt, stand bereits schon mit fünf Jahren auf einem Snowboard, später dann war ich im Badmintonverein SSV Bozen und zudem unternehmen wir, auch heute noch, regelmäßig Fahrradtrekkings. Außerdem war ich mit meiner Mutter ständig im Hochgebirge unterwegs, wodurch ich sehr viel Selbstvertrauen erlangt habe und mit meinem Vater ging ich jeden Mittwoch Volleyball spielen. Praktisch wurde mir alles das, was ich machen konnte und auch wollte, ermöglicht. Dadurch bekam ich einen völlig anderen Zugang zu meiner Behinderung. In fremden Umgebungen erfuhr ich aber andere Situationen. Sehr oft wurde ich übertrieben bemuttert und teilweise wurden meine Eltern auch beschimpft, vor allem meine Mutter, mit der ich zusammen lebe und die immer einen sehr „buschikosen“ Umgang mit mir hatte z.B „Die Rabenmutter schickt ihr Kind mit gelähmten Arm mit fünf Jahren Snowboardfahren“ Dieses Sportverhalten hatte auch medizinische Gründe, obwohl damals jeder Arzt von einem „übertriebenen“ Sportverhalten abgeraten hatte. Doch meine Eltern waren und sind auch heute noch anderer Ansicht. Die Bewegung beider Körperseiten ist für mich sehr wichtig, um die rechte Seite nicht vollkommen erschlaffen zu lassen, in meinem Fall bedeutet das eine Rückbildung der Sehnen und somit eine stärkere Verkrampfung an der Hand. Denn folgender Grundsatz gilt in jedem „normalen“ Fall: Desto weniger man sich bewegt, desto mehr erschlafft der Körper, und im meinen Fall hätte das sehr schlimme Folgen. Und so verbrachte ich meine Kindheit gezwungenermaßen nicht in Therapiezentren, sondern beim freiwilligen Hobbysport. Bisher hatte ich eigentlich nur Probleme mit anderen, fremden Menschen, die teilweise einen sehr komischen Umgang mit mir pflegen und oft auch sehr merkwürdige Bemerkungen machen und deshalb meide ich mittlerweile auch ständig Kurse und Tests, bei denen man sich in der Öffentlichkeit vor einer Kommission präsentieren muss wie z.B Snowboardlehrerprüfung, Führerscheinprüfung oder auch Castings. Ich werde jetzt näher auf das Snowboarden eingehen. Mir ist das Snowboardfahren immer sehr leicht gefallen. Einzige Grundvoraussetzung war von Anfang an, das Fahren im sogenannten „Regular- Stil“, d.h mit der linken Seite in der Führungsposition, da meine rechte Seite dazu einfach nicht geeignet wäre. Auch heute, nach 17 Jahren, bin ich immer noch nicht in der Lage, mit der rechten Seite in der Führungsposition zu fahren, also im sogenannten „Goofy- Stil“. Auch das „Jumpen“ fällt mir deshalb nicht leicht, weil man ja ständig in anderen Positionen auffällt. Auch bei der Ausrüstung waren zwei grundlegende Sachen sehr wichtig und zwar Schuhe, die ich ohne Hilfe verschließen konnte, deswegen wählten wir Schuhe mit einem besonderen Verschluss und Handschuhe ohne Pulsschutz, weil ich nicht fähig bin, Handschuhe mit Pulsschutz anzuziehen. Im Grunde eigentlich kein besonderer Ausnahmefall. Doch, obwohl ich das „Zeug“ dazu hätte, wie mir auch meine Snowboardlehrer immer wieder bestätigen, hindern mich genau diese Gründe daran, die Snowboardlehrerprüfung zu machen, da es Voraussetzung ist, in beiden Positionen, also sowohl Regular als auch Goofy, fahren zu können und auch das „Jumpen“ muss vollkommen beherrscht sein. Es gäbe Möglichkeiten, darüber zu diskutieren, aber sowohl ich, als auch meine Mutter haben keine Energien mehr dazu. Im Jahr 2018 sollen bei den Paralympischen Winterspielen auch Snowboardwettbewerbe ausgetragen werden. Ich bin sehr gespannt darauf und glaube, dass diese Disziplin etwas sehr besonderes werden wird. Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, daran teilzunehmen oder als Trainerin tätig zu sein. Durch mehrere Diskussionen mit Herrn Unkau und anderen Sportexperten, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das Fahren mit einem amputierten Arm bzw. zwei amputierten Armen möglich sein könnte, man müsse nur jene Körperseite in Führungsposition setzen, mit der man sich besser und sicherer fühlt. Das Fahren mit einem amputierten Bein stelle ich mir sehr schwierig vor, weil die Beine beim „Snowboarden“ ständig in Bewegung sind. Mittlerweile gibt es das sehr wohl und ich staune sehr über diese Fähigkeiten...und wie so oft...alles ist möglich, wenn man SELBST nur will!! VI) Schluss: Antwort auf meine Forschungsfrage: Hat sich die Situation der Menschen mit Behinderung durch die Paralympics verändert? Meiner Meinung nach hat sich die Situation der Menschen mit Behinderung durch die Paralympics, nur im Sport einigermaßen verändert. Ich glaube, wir Menschen werden nicht mehr bemitleidet und wir werden als Menschen gesehen, die auch durchaus in der Lage sind, etwas zu leisten. Andererseits finde ich diese Entwicklung auch sehr oft ein Klischee-Ein Mann, der durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt wird und dann zum Helden wird-so wird das in unserer Gesellschaft dargestellt-es sollte etwas normalen dargestellt werden, denn im Grunde, müssen wir uns aber leider immer noch durch alle möglichen öffentlichen Institutionen durchkämpfen, was sehr sehr mühsam ist, denn wir befinden uns leider in einem System, in der, der „Behinderte“ immer noch als der Behinderte gesehen wird und nicht als der Mensch. Ich bzw. meine Eltern sind im Laufe meines Lebens immer wieder auf Konflikte gestoßen, die ich keineswegs nachvollziehen kann, denn meiner Meinung nach hat JEDER und wirklich JEDER, egal welchen Behinderungsgrad er hat, die Möglichkeit auf ein GANZ NORMALES LEBEN, OHNE Integrationslehrer und weiteres. Dieses System gibt aber leider vor, dass bei jeder Kleinigkeit ein Arzt zur Stelle sein muss, der sich keineswegs in der Situation des Behinderten befindet und sich trotzdem dazu berufen fühlt „herumzugschafftlen“ und irgendwelche „idiotischen und vollkommen sinnlosen“ Vorgaben macht. Nein!!!!! Mittlerweile teile ich nicht mehr die Meinung, dass Ärzte immer nur helfen wollen. Ärzte leisten eine gute Arbeit bei Operationen und dergleichen, aber in dieser Hinsicht können sie nicht immer Recht haben, da sie, leider, auch in erster Linie unsere Behinderung wahrnehmen und nicht mich als Mensch...und wie gesagt, jeder hat eine andere Behinderung und jeder geht anders damit um! Meiner Meinung nach haben Ärzte oft keine Ahnung von einem pädagogischen korrekten Umgang mit ihren Patienten, was ich auch bei meinem Treffen mit Claudia Schuler gesehen habe, die, als sie ihrem Arzt erzählt hatte, dass sie sich nun ein Fahrrad bauen lassen möchte, folgende Antwort bekam: „Du! Ein Fahrrad? Was macht das für einen Sinn? Da kann man ja eh nichts mehr machen! Du bist halt so wie du bist!“ ..um nicht zu sagen..“Ja du bist eh ein „Krüppel“, was will man da noch tun?“ Dieses Verhalten ist für einen Akademiker völlig ununtschultbar! Und nebenbei hat sowohl mir, als auch Claudia, der Sport wohl das Leben gerettet!!!! Ich wäre wohl ohne meine Eltern, hauptsächlich meine Mutter wohl nicht da, wo ich heute stehe! Ich muss meine Behinderung keineswegs verstecken, aber ich mache sicher keinem die Arzt die Freude mich als Behinderte abzustempeln bzw. lasse ich mich von keinem Arzt behinderter machen als ich bin!! Ich finde es sehr anstrengend mich bei jeder öffentlichen Einschreibung an einen Arzt zu wenden, der mich untersucht, um mir ein Ärztliches Zeugnis auszuschreiben und deswegen meide ich, wie schon erwähnt öffentliche Einschreibungen!! Außerdem finde ich den Satz „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ nicht gut, denn ich verstehe nicht, was an meiner Situation besonders sein sollte und auch nicht an der Situation von Claudia! Wir haben eine Behinderung und sind nicht besonders!!! X) Anhang: Interview mit Claudia Schuler Claudia Schuler wurde am 28.11.1989 in Meran geboren. Seit Geburt sitzt sie im Rollstuhl. Sie hat ihr ganzes Leben lang Sport betrieben. Seit 2009 ist sie im Leistungssport tätig und heuer war sie zum ersten Mal Teilnehmerin der Paralympischen Spiele in London in der Disziplin „Handbiken“. Nebenbei ist sie auf Jobsuche, denn sie möchte zudem auch arbeiten. Ich habe mich mit ihr in Meran getroffen, um ihr Leben besser kennen zu lernen, da mich das als Sportlerin mit einer Behinderung natürlich sehr interessiert. Das Interview fand am 3.11.12 in einem Kaffeehaus in Meran statt. Wie bist du zum Leistungssport gekommen? Schuler: Für die Abschlussprüfung in der Mittelschule habe ich über Behindertensport geschrieben und ein Freund der Familie hat mir dann ein für mich zugeschnittenes Fahrrad gebaut. Mit diesem habe ich dann Jahre für mich selbst trainiert, habe dann einen Trainer gefunden, da ich weiter kommen wollte. Im Jahr 2009 für die Italienmeisterschaften qualifiziert wurde. Das war sehr aufregend. Ich habe dann ein paar Mal Trainer gewechselt und heuer konnte ich dann bei den Paralympics teilnehmen. Trainierst du gleich viel wie ein Sportler ohne Behinderung? Bis auf einige Monate Pause trainiere ich jeden Tag zwischen 2-4 Stunden. Im Winter Krafttraining und im Sommer mit dem Fahrrad auf flache Stecken, da man mit dem Handbike keine extremen Steigungen bewältigen kann. Ich glaube Sportler ohne Behinderung trainiere etwas mehr. Wie kommst du mit der Medienpräsenz zurecht? Sehr gut. Ich finde es sehr toll im Mittelpunkt zu stehen und es könnten auch ein paar Interviews mehr sein. Das ist aber hauptsächlich so, weil hier in Südtirol nur positives über mich berichtet wird und es werden keine Skandale gesucht. Als ich heuer in London an den Start gegangen bin, waren die Erwartungen „von außen“ sehr hoch und so stand ich sehr unter Druck. Als ich dann nicht das erwünschte Ergebnis erzielt habe, fand ich es nicht so toll, dass mich kurz nach dem Zieleinlauf ein Reporter aufgehalten hat, um mich zu interviewen, um zu fragen, was ich falsch gemacht habe. Da hätte ich Ruhe gebraucht. Gibt es sehr viele Dopingfälle im Behindertensport? Ja klar, überall, wo Leistungen zu erbringen sind, gibt es Doping, auch bei uns, leider. Ich könnte keine Zahlen nennen, wie viele Dopingfälle es schon gab, aber es sind einige. Die meisten nehmen unerlaubte Mittel ein oder betreiben „Boosting“. Eines ist klar, ob nun Dopingfall oder Dopingverdacht, wer da einmal reingerät, ist sein ganzes Leben lang abgestempelt, die Medien machen einen kaputt. Was hältst du von den Klassiefizierungssystemen? Das ist ein sehr schwieriges Thema, denn man kann die einzelnen Behinderungen nicht miteinander vergleichen. Jede Behinderung ist anders, aber trotzdem werden sie zusammengewürfelt. Das hat einerseits damit zu tun, da es für den Zuschauer so spektakulärer ist und andererseits, weil die Teilnehmerzahl sehr gering ist. Hier muss meiner Meinung nach noch daran gearbeitet werden, da das alles andere als gerecht ist. Es ist doch sehr komisch, dass die Paralympics einen sehr niederen Stellenwert haben im Vergleich zu den Olympischen Spielen, oder? Ja das finde ich gar nicht gut, weil eigentlich sind es ja die Behindertensportler, die zuerst ihre Behinderung akzeptieren müssen und dann erst zum Sport kommen (außer sie haben die Behinderung von Geburt an), diesen sehr wichtigen Schritt überspringen die „Normalsportler“. Wir bekommen ja auch weniger bezahlt als die „Normalsportler“, warum weiß ich nicht, ich sehe da eigentlich keinen Unterschied. Ich finde es schade, aber es wird immer besser, wie es ja London bewiesen hat. Hast du sehr viele Freunde gefunden? Ja ich habe sehr viele Freunde aus anderen Nationen. Unsere Mannschaft ist meine zweite kleine Familie geworden, weil wir sind ja nicht so viele. Wie hat sich dein Leben verändert? Mein Leben hat sich durch den Sport sehr zum positiven gewendet. Ich musste früher immer gegen Integrationslehrer, Turnlehrer und Ärzte ankämpfen. Als ich mir ein Handbike besorgt habe, hat mich meine Ärztin gefragt, wozu ich das brauche, weil das ja eh zu nichts führen würde. Jetzt bin ich anerkannt und niemand geht mir auf die Nerven. Ich bin ständig in anderen Ländern unterwegs, lerne viele Sprachen und durch den Sport habe ich eine sehr gute Disziplin und Durchhaltevermögen erlangt. Das wird mir meinen ganzes Leben helfen. Danke Claudia für deine Zeit. Es war sehr nett dich kennen gelernt zu haben. Ja und danke euch für euer Interesse Eure Megara Katharina ;) ... link (1 Kommentar) ... comment Mittwoch, 11. November 2015
Das Klischee alla Telenovela
megara katharina, 20:28h
Heute werde ich ein besonderes heikles Thema ansprechen und zwar geht es um das "wie behindert werden und auch sein". Es geht um jene Menschen mit Behinderung, die nicht von klein auf, von Geburt an, eine Behinderung mit sich herumtragen, sondern um jene, die sozusagen erst im Laufe ihres Lebens durch einen Unfall oder dergleichen im Rollstuhl landen und von da an, an den Rollstuhl gefesselt sind. Es geht genau darum, denn se sind nämlich nicht an Handfesseln gebunden (uhhhh ollala), ihnen wird alles, aber auch alles ermöglicht und sie werden, wo es nur geht, gefördert. Ja, sie werden anders behandelt, sie werden so behandelt, als wären sie gar nicht anders-im Gegensatz zu unsereiner- EVER-Behinderten. Der Grund lässt sich sehr einfach erklären: Es erinnert, zum Teil, an den Handlungsaufbau einer Telenovela-bitte vielmals um Entschuldigung fürs Klischee, aber genau so ist es meiner Meinung nach-ein ständiges Auf und Ab mit viel Leid und Freud- sie leben bis zu einem gewissen Moment normal und glücklich, dann erfolgt der schwere Schicksalsschlag und es geht ihnen schlecht. Kurz darauf werden sie durch die Hilfe anderer und vielen Büchern oder der Teilnahme an den Paralympics z.B, wieder glücklich-fehlt nur noch die oder der Held(in), die ihn oder sie, trotz Behinderung liebt!
In diesem Zusammenhang fällt mir Samuel Koch ein.... Im Grunde reizt hier einfach das Sensationsgeile, das die Menschheit schon immer gereizt hat! Im Leben anderer herum zu stöbern und zu sehen, dass es jemanden schlechter geht, als einem selber! JUHUU...dann kann ich gleich mit meinem beschissenen Leben weiter machen! (deswegen schaut Frau ja auch täglich Elend, Leid und Glück in den, von den Seifenkonzernen gesponserten Seifenopern-Telenovela etwas besser, aber um das geht's nicht, aber im Grunde ist´s das gleiche- hier halt fiktiv und deswegen in dieser Hinsicht unwichtig). Nach so einem Schicksalsschlag würde ich mein Leben genau so, wie Samuel Koch, gestalten, er hat das beste daraus gemacht, gut so! ABER er musste sich nirgendwo durchkämpfen, genau aus dem Grund, weil er einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat und wegen der Sensationsgeilheit tickt das Gehirn des Menschen dann einfach anders! Ihm wurde alles auf dem Silbertablett präsentiert, genau wegen der Wendung in seinem Leben. Er hatte alles noch vor sich, als Normal-Sterblicher und jetzt durch diese Wendung wurde sein Leben zerstört, deswegen wird ihm alles ermöglicht! Er ist praktisch ein Held unseres Alltags (alles nur Klischee). HALT!!!!! Ich gebe NICHT IHM die Schuld und-vielleicht, das werden viele, auch meinen-ich bin nicht neidisch, weil ihm alles ermöglicht wird... nein, wie gesagt, er hat das beste draus gemacht-zum Glück! Es ist mal wieder die Gesellschaft, an die ich mich wende, denn es ist die Gesellschaft, die einen Unterschied zwischen den Situationen macht. Ich sehe das so: wir wachsen sowieso schon so auf und sind einfach, von Grund auf, arm, hingegen dem, der durch einen Schicksalsschlag einen Verlust erlitten hat, muss man Mut machen-und das wird auch stimmen-ABER wenn ich als Mensch mit Downsyndrom keinen Arbeitsplatz finde und keiner hinter mir steht, verliere ich auch den Mut und muss mich auch wieder erholen und mir selbst Mut machen-aber ich bekomme keine Hilfe von außen!! In der Gesellschaft sollten wir den gleichen Stellenwert haben, egal ob Schicksalsschlag oder nicht-egal ob Schauspielschule oder Paralympics-wie immer; sind wir alle Menschen und wir SOLLTEN alle die gleichen Rechte und Chancen haben! Dieses ganze Gerede..."er hat es geschafft, sich wieder hochzuarbeiten und ist jetzt Teilnehmer der Paralympics"...das ist ein totales Klischee!! NEIN!! Ich habe auch nichts gegen die Paralympics, aber, wie immer, fehlt der normale Umgang. z.B..."Ok...ich bin behindert, also geh ich nicht zu den Olympischen Spielen, sondern zu den Paralympischen Spielen",.... da muss man doch nicht so ein TAM TAM um die Behinderung und wie, warum, weshalb, machen oder?? In diesem Zusammenhang werde ich übermorgen meine Arbeit über die Paralympics vorstellen mit einem Interview der Handbikerin und Paralympic-Teilnehmerin CLAUDIA SCHULER! Gestern hatte ich es ein wenig eilig...was ich noch sagen wollte ist, dass INDIPENDENT LIVING in Innsbruck bei der Roll-ON Gala dabei war und ihre Projekte vorgestellt hat! Super! Auf ihre FB-Seite, die ich im Beitrag "Meine Kämpfernatur kämpft nicht alleine. ..." erfährt ihr mehr! Eure Megara Katharina;) ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 10. November 2015
Die "Das kann man doch flicken oder?...und kann ich dir helfen?" Gespräche
megara katharina, 00:15h
Es gibt so Fragen, denen ich persönlich einfach nicht standhalten kann, und wie ich gemerkt habe, nicht nur ich!
Meine Badmintonkollegin hat einen Sohn, der auch einen Spasmus hat, aber nicht halbseitig, sondern nur auf dem Fuß. Letztens haben wir generell über Behinderungen und dergleichen geredet und wie so oft, hatten wir, in gewisser Hinsicht, die gleiche Meinung. Es ging in erster Linie um Behinderungen im Allgemeinen und irgendwann kam dann ein Thema zur Sprache, bei dem wir uns beide etwas eschoffiert haben, und zwar ging es um das flicken unserer Behinderungen. Ja, immer wieder werde ich, aber anscheinend spiele ich hier nicht nur allein die Geige, gefragt, ob ich meine Hand nicht einfach flicken könnte. NNNEEEIN mein lieber Herr XY, das kann ich nun mal nicht und schau an, schau an, ich habe bei keinem Strickkurs teilgenommen, um meinen Pullover, äh, meine Hand zu flicken! Ganz zufällig gefällt mir mein kaputter Pullover so, und ich möchte auch nichts daran ändern. Ich kenne ihn nicht anders und deswegen fühl ich mich wohl darin! Genau so ist es! Ich habe es schon einmal gesagt-meine Hand gehört zu mir, wie das Fell zu einem Hund-und daran wird sich auch nichts ändern. Oft kommt dann nach diesem "Wortabtausch" zur Sprache, dass ich mit zwei "funktionierenden" Händen sehr viele andere "Sachen" lernen könnte, ABER wer sagt denn, dass ich das möchte? Ich kann schon so viel und es wird immer Sachen geben, die ich nicht beherrsche, ich kann auch gern ein paar aufzählen...Klavier spielen, Segeln, Geige spielen, Gitarre spielen, Akrobatik...ich kann mir nicht mal alleine meine Pizza aufschneiden, ohne mich anstarren zu lassen ... JA UND?... dann frag ich den Pizzaiolo, ob er sie mir, mit dem speziellen Rollmesser, aufschneiden kann...das wars! Und der Rest? Könnt IHR das alles? Klavier spielen, Segeln, Geige spielen? vielleicht schon, vielleicht auch nicht! Ich glaube, es ist immer besser, sich auf das zu konzentrieren, WAS MAN KANN und nicht auf das, was man NICHT kann! Meine Eltern haben mir immer das gezeigt, was ich kann und auch, dass ich sehr viel kann, wie ich es schon zum Besten gegeben habe. Man darf sich eben nur nicht von den anderen unterkriegen lassen, denn sonst würde ich heute NICHTS tun! NADA, NIENTE! Hier steh ich nun, mitten im Leben, samt meiner Hand und daran möchte ich auch nichts ändern. Ich glaube, dass mit einer Operation das Gegenteil passieren würde, ich glaube ich würde mich gar nicht zurechtfinden und ich habe für jede Sache, die ich nicht beherrsche, einen kleinen Trick parat ... und ... Wenn es gar nicht mehr geht, dann frage ich einfach meine Mitmenschen, denn ICH SELBST möchte entscheiden, Ann ich Hilfe im Anspruch nehmen möchte! Diese Freiheit möchte ich mir nehme ich mir! DAS IST EXTREM WICHTIG FÜR UNS MENSCHEN MIT BEHINDERUNG, DENN ES MACHT UNS WENIGER BEHINDERT.Ich reagiere SELBST, wenn es nicht mehr geht und genau dadurch, ... ja ...der Kreis schließt sich ..., habe ich auch solch viele "Sachen" erlernen können. Ich übe so lange eine Tätigkeit bis zum Erschöpfungszustand aus und erst dann, "wenn ich merke, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo die Hilfe her!" So bin ich, bis jetzt, durchs Leben gegangen und es hat bisher gefruchtet. Ich bin frei, weil ich mir meine Freiheit nehme und mir selbst Hilfe in Anspruch nehme, wenn ICH sie möchte und den Rest versuch ich alleine zu stemmen! Ich hoffe ihr macht es mir nach! Es tut gut!! Megara :) ... link (5 Kommentare) ... comment Samstag, 7. November 2015
Die "Einmal-für-ein-paar-Stunden-behindert-sein-Tage" sind auch keine Lösung
megara katharina, 23:52h
Oft passiert es mir, dass mich meine Mitmenschen ansprechen, natürlich immer wegen meinem schönen Handl, und mich fragen, wie ich das und jenes, im Stande bin, zu machen und oft sind sie auch davon überzeugt; zu wissen, wie das Leben mit einer Hand so ist, nur weil sie einmal in ihrem Leben für einen bestimmten Zeitraum einen Gips an der Hand hatten (natürlich war das sehr schwierig und unangenehm)
DEM IST ABER NICHT SO! Man kann nicht nach zwei Wochen glauben, zu wissen, wie sich das Leben mit einer Hand abspielt, denn es wird sich für denjenigen natürlich nicht leicht abspielen, da Frau oder Man(n) gewohnt ist, mit beiden Händen zu agieren. Für jene kurzen Zeitraum ist es natürlich eine super Umstellung, vor allem, weil der Gips wahrscheinlich auch noch schwer ist und natürlich nur für einen gewissen Zeitraum am Arm bleibt und die ganze facenda außerdem höchstwahrscheinlich mit Schmerzen verbunden ist! In diesem Zusammenhang sind mir jene Tage eingefallen, die in der Schule, für Kinder angeboten werden, um zu verstehen, wie es ist, einmal im Leben blind oder auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. (wohl gemerkt nur für eine Stunde) Im Grunde finde ich diese Tage ja sehr spannend und ich persönlich habe auch immer sehr gerne daran teilgenommen. Aber es ist genau jener Punkt, der missachtet wird. Man kann nicht in ein-zwei-drei-vier-ja auch in hundert Stunden- nicht erfahren, was ich von klein auf kenne und wiederum wird ein komplett falsches Bild von einer Behinderung vermittelt. Wie schon einmal gesagt, es geht jeder anders mit seiner Behinderung um und es wird auch Menschen geben, die mit ihrer Behinderung nicht zurechtkommen, aber jene Menschen mit Behinderung, die ich kenne, angefangen von Spastikern, über Hörschgeschädigte, über Rollstuhlfahrer, über Blinde, oder Menschen, die mit einem Wasserkopf zur Welt gekommen sind, haben kein Problem mit ihrer Behinderung und stehen voll und ganz im Leben...und genau von jenen Menschen wird dann wieder dieses Mitleidsbild übertragen, das eben ein völlig falsches Bild darstellt. Es ist ein Bild, bei dem, mir, beim Enter drücken, nur ERROR erscheint, ERROR ERROR ERROR! Schauen wir uns Raul Krauthausen an, https://de.wikipedia.org/wiki/Raul_Krauthausen, mir kommt weiß Rollstuhl nicht vor, dass er ARM oder sonst was ist...natürlich, er ist auf den Rollstuhl angewiesen und ist gewisser Maßen eingeschränkt, aber er steht voll und ganz im Leben und versucht anderen Behinderten zu helfen. Und keiner, aber wirklich keiner wird richtig verstehen, wie das Leben mit Rollstuhl sich das ganze Leben so sitzt, außer vielleicht ein Rollstuhlfahrer, der das ganze Leben im Rollstuhl verbracht hat, selbst, aber wie schon gesagt, da kommt es auch wiederum auf die Einstellung drauf an... auch ich vertrete nicht immer die gleiche Meinung von Menschen mit einer Hemiparese und dementsprechend habe ich vielleicht auch andere Fähigkeiten als ein anderer, aber dennoch kann er es sicher besser verstehen, als einer der für 2-3-4 Wochen einen Gips am Arm hatte! Wir nehmen die Herausforderung an, uns für eine Stunde in den Rollstuhl zu setzen und glauben diese Stunde kann ein ganzes Leben ersetzen!!! Hilfe! Nein! Eben nicht Hilfe! Ich vergleiche das immer mit dem Brillen-Beispiel...wenn jemand von klein auf eine Brille hat, wird er gewohnt sein, jene zu tragen..ich zum Beispiel könnte niemals eine Brille Fix, jeden Tag, tragen! Durch diese Stunden-Erfahrung wird Mitleid erregt, erstens brauchen wir kein Mitleid und zweitens MITLEID BRINGT UNS NICHT WEITER, es behindert un nur! Es sollte eigentlich das Gegenteil passieren, aber eben genau solche Aktionen sind nicht ganz die richtige Lösung. Ich finde diese Experimente toll, aber jeder sollte wissen, dass eine Stunden-Erfahrung nicht zeigen kann, was man als Blinder das ganze Leben erlebt, denn der oder die, ist das tägliche blind-sein und "Hundeschnauzewecken" gewohnt! In der Genossenschaft war eine Mitarbeitern (ausgebildete Sozialassistentin), die blind bzw. sehbehindert war, sie schielte zwar, aber wenn sie mir am Ende nicht gesagt hätte, dass sie einen Blindenhund besitzt, wäre ich blind und blinder ;) draufgekommen, dass sie sehbehindert ist. Ja, so sollte es eigentlich immer sein...leider lassen sich auch viele Behinderte gerne fallen und nehmen ihr "Behindert-Sein" als Ausrede nichts tun zu können bzw. müssen, andere wiederum lassen sich zu sehr von anderen beeinflussen bzw. unterkriegen, aber ich hoffe, dass euch Menschen, wie Raul Krauthausen, Carina Kühne https://de.wikipedia.org/wiki/Carina_K%C3%BChne , ich und viele andere, wie die Mitarbeiter von "INDIPENDENT LIVING", helfen, nach vorne zu schauen und vor allem, das wichtigste, sich nie hängen zu lassen! ... link (0 Kommentare) ... comment Donnerstag, 5. November 2015
Meine Kämpfernatur kämpft nicht alleine-Andere Institutionen, die sich als Behinderte für Behinderte einsetzten...
megara katharina, 21:08h
Mit dem heutigen Tag beginnt die Vorstellung anderer Vereine, Stiftungen, Genossenschaften und dergleichen, die sich als Behinderte-oder auch nicht- für Behinderte einsetzen...
Beginnen möchte ich mit einer Sozialgenossenschaft, die ganz zufällig-schau an schau an- einen ähnlichen Namen hat, wie mein BLOG oder meine Facebookseite...nämlich INDEPENDENT LIVING-Selbstbestimmtes Leben und Mobilität. Sie wurde von 9 Menschen mit körperlicher Behinderung gegründet und ist seit nunmehr 1997 tätig! Was ist in erster Linie die Mission dieser Genossenschaft...im Grunde haben wir ähnliche Vorstellungen...Sie möchte das "Indipendent Living" fördern, sie möchte behinderte Menschen zum selbstbestimmten Leben verhelfen, sie schlägt Hilfsmittel vor bzw. stellt sie her, um das Leben behinderter Menschen zu erleichtern und zudem ist sie eine Beratungs-und Internetplattform für Menschen mit Behinderung, um Kenntnisse, Technologien, Kompetenzen und Erfahrung im Sinne der Gesellschaft und der vollstandigen Wahrung des EINZELNEN zur Verfügung zu stellen. Sie versucht also, wo es nur geht, das Leben behinderter Menschen zu erleichtern und zudem auch zu unterstützen. Sie versucht Menschen mit Behinderung in eine normale Arbeitswelt zu integrieren, Wohnungen so zu gestalten, dass sich Behinderte frei in ihren eigenen vier Wänden bewegen können, sie kümmert sich um die Tourismus und Freizeitgestaltung, immer für uns ;) und um die Entwicklung von Webseiten, Webdesign und virtueller Webzugang. Was natürlich als sehr wichtig gilt, ist die Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen und privaten Einrichtungn z.B mit mir...hahahahahaha, Scherz beiseite...und betreibt Studien und Recherchen. Was ich persönlich extrem cool finde, ist die sogenannte Wheel Map, die behinderten Menschen darüber Aufschluss gibt, welche Restaurants, Bars, Büros, Züge, Busse..ja, sogar Wanderwege und dergleichen wie, wo, warum, weshalb zugänglich sind..und was das tollste daran ist..diese sogenannte Informationsplattform für barreriefreien Tourismus wird auch von Müttern mit Kinderwagen benutzt und von anderen Menschen, wie z.B Lieferanten, die auch so barrierefrei wie möglich durchs Leben gehen möchten bzw. müssen ....da merkt man mal wieder das andere Menschen, die keine "richtige" Behinderung haben, auch behindert sein können bzw. behindert werden können! (so schnell können sich Begriffe verändern)- (Darüber muss ich immer noch schmunzeln).. einziger Unterschied...meine Behinderung wird als negativ betrachtet, hingegen die Mutter mit ihrem Kind als positiv...! Schnick, schnack, sag ich da nur! .....sooo und jetzt die Fragen aller Fragen...warum stelle ich diese Institution vor und erwähne ständig mein ICH...-Achtung, Köpfchen anstrengen.. Und? ..erraten?...Ja! Ich hatte genau heute einen Termin in dieser Genossenschaft, aber in erster Linie nicht, um mich beraten zu lassen, sondern um Informationen auszutauschen, über diesen BLOG zu sprechen und vor allem um mich einzusetzen und in jeglicher Form zu unterstützen... Und was ist das Ergebnis dieses Treffens? (außer dass ich mit meinem Fahrrad im Anschluss einen Vollcrash mit einem Auto hatte, wobei mein Fahrrad und zum Teil auch ich (mein armer Fuß) verletzt wurden (das Fahrrad muss umgetauscht werden..Oh weh oh weh..)...es ist natürlich positiv verlaufen und ich werde in Zukunft Informationen, vor allem für die Wheel Map weiterleiten, was mich sehr freut und ich werde sicher auch Spaß dabei haben! und die Moral von der Geschicht...ich habe zwar ein kaputtes Rad, aber ich hatte ein super Gespräch und ich werde mich noch intensiver um mein und das Leben anderer Behinderter kümmern...irgendwie fühle ich mich dazu berufen...und ich werde in Zukunft für Informationen, Umfragen jeglicher Art zur Verfügung stehen....auch für euch, wenn ihr es wünscht! hier noch die Facebook- und Internetseite der Genossenschaft http://www.independent.it https://www.facebook.com/pages/Cooperativa-Sociale-independent-L/512040262139855 Bis bald Eure Megara :) -->Mein nächster Beitrag, zu dem Thema "Andere Institutionen, die sich als Behinderte für Behinderte einsetzen", wird über das "Teatro la Ribalta" sein! ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 3. November 2015
Alltagsbegegnungen Teil 3
megara katharina, 20:18h
Oft bin ich bei gewissen Begegnungen auch einfach total überrascht und ich freue mich über das rege Interesse.
So wie jene sympathische Begegnung mit einem jungen Mann in einer Jugendherberge in Hamburg. Ich glaube, ihm ist schon auf den ersten Blick aufgefallen, dass ich ihm beim Händedruck nicht das rechte, sondern die linke Handl gegeben habe (über das Händeschütteln werde ich dann später irgendwann auch noch näher darauf eingehen)...auf jeden Fall hat er, beim Geldtasche zumachen mehrfach auf meine Hand geschaut, vor allem auch deswegen, weil ich, wenn ich anfange "herumzuwerklen", immer mit dem NICHT "richtigen Handl" "herumwerkle", wie es die Schweizer oft zum Ausdruck bringen...Kurzer linker Hand, hat er mich dann einfach darauf angesprochen und zwar genau so, wie ich mir bei solchen Begegnungen immer wünschen würde. Er hat mich einfach gefragt, was ich auf meiner Hand habe und ob es schlimm sei, worauf ich ganz normal antworten konnte. Daraus hat sich ein wunderschönes Gespräch entwickelt und eine wunderbare Diskussion, dabei kam dann seine Oma zur Sprache, die einen Schlaganfall erlitten hatte und daraufhin auch halbseitig gelähmt war. Auch sie wurde immer dazu animiert, weiter zu machen und nie aufzugeben, obwohl es in einer solchen Situation auch anders ist, da die-oder derjenige eben weiß, wie es ist, mit den beiden "richtigen Handln" zu agieren und das macht es dann eben schwieriger. Es war ein sehr schöner Austausch von Informationen, Erfahrungen und Fragen. Eigentlich sollte es immer so sein, denn ehrlich und direkt über mein richtiges schönes Handl zu sprechen, macht mir eigentlich Spaß, vor allem dann, wenn ich sehe, dass nicht meine Behinderung im Mittelpunkt steht, sondern ich selbst, und wenn es darum geht, wie humorvoll und locker ich mit der ganzen Situation umgehe..und was das tolle ist..für mich ist ein solcher Umgang, dank meiner Mama, normal, logisch! Eigentlich sollte man das immer so handhaben, auch bei schlimmeren Behinderungen... Jetzt möchte ich noch über den richtigen Umgang mit Kindern sprechen...oft sehe und höre ich, dass man Kinder meistens ziemlich falsch aufklärt in Bezug auf Menschen mit Behinderung, und zwar deswegen, weil man immer versucht, alles schönzureden und das zudem dann auch noch mit den mitleidigen Worten"Der Arme kann ja nichts für seine Situation"..und vielleicht auch noch mit dem Hintergedanken "Zum Glück ist mein Kind gesund"..WIR SIND ABER NICHT ARM!! WIR LEBEN DAMIT und kennen uns auch nicht anders.UND ICH BIN AUCH NICHT KRANK, UND WENN ES SO WÄRE; KÖNNTE ICH NICHTS DARAN ÄNDERN UND dann sollte man DAS BESTE DARAUS MACHEN!! Ich glaube, ich habe das oder? Wenn ein Kind seine Mutter fragt, was ich auf der Hand habe und sie antwortet "Die hatte bestimmt einen Unfall, die Arme", dann ist das einfach gelogen. "Ein kurzes Nein, frag sie doch" ist immer besser und so kann ich dann selbst meinen eigenen Senf dazu geben ohne richtig stellen zu müssen, dass eine Operation nun nichts ändern würde, aber dass ich deswegen noch längst nicht "arm" bin, denn das bin ich auf keinen Fall! Anderes Beispiel: Meine Freundin hat eine kleine Tochter und mit der war ich heuer im Sommer am Berg. Als ich sie an die Hand nehmen wollte, fragte sie mich, warum ich ihr nun mein falsches Handl gegeben habe. Ich erklärte ihr die Situation, sagte ihr aber, dass sie sich ruhig in mein rechtes Handl einhängen könnte und damit war alles geklärt. Kinder sind ehrlich und offen und können sich sehr sehr schnell einer neuen Situation anpassen! Mein 7-jähriger Nachhilfeschüler reagierte beim Basteln genau gleich! Kinder haben keine Vorurteile gegenüber Anderen, weil sie erst alles erfahren müssen! Es ist generell immer richtig, spontan und direkt zu sein und zu fragen, denn es ist fast unmöglich im voraus alles besser zu wissen, weil eben jeder Mensch und auch jede Behinderung anders ist und jeder geht mit seiner Behinderung anders um und keiner kann das im voraus beurteilen. Ich glaube, nein, ich weiß sicher, aufgrund des Kontakts mit anderen Behinderten, dass ein offenes Fragen noch nie jemandem geschadet hat und ganz ehrlich, Vorurteile, wie man in den letzten beiden Beiträgen lesen konnte, können UNS jeglichen Mut und Ehrgeiz nehmen, und vor allem, dann, wenn man nicht stark und wild genug ist!...wenn man uns einfach mal probieren lassen würde, dann wäre vieles einfacher und unserem falschen und richtigen Handl oder unserem guten und schönen Fuß oder den elektrischen und nichtelektrischen Rollstühlen wäre dann sicher besser geholfen... ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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